Aargauer Bauer darf sein Feld nicht bewässern, Golfplatz aber schon
Einem Bauer aus dem Kanton Aargau ist es wegen der Trockenheit verboten, Wasser aus der Suhre zu beziehen. Seine Nachbarn dürfen aber ihren Golfplatz wässern.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der aktuellen Trockenheit muss auch im Kanton Aargau Wasser gespart werden.
- Ein Landwirt darf deshalb seinen Salat nicht mehr mit Wasser aus der Suhre bewässern.
- Gleichzeitig darf ein nahe gelegener Golfclub von einem Hydranten Wasser beziehen.
Die aktuelle Hitze und Trockenheit macht vielen Landwirten in der Schweiz zu schaffen: Viele Weiden sind braun, wodurch Kühe nicht mehr genug Futter haben und früher geschlachtet werden müssen.
Auch Gemüseproduzenten leiden aufgrund des fehlenden Regens. So macht sich etwa Daniel Frey aus Kirchleerau AG in den letzten Tagen grosse Sorgen um seinen Eisbergsalat.
Denn: Seit vergangenem Wochenende darf er seine Felder nicht mehr mit Wasser aus der Suhre bewässern. Zu tief ist der Wasserstand des Aare-Ablegers. Die alternativen Bewässerungsmöglichkeiten würden Frey rund 5000 Franken pro Wässerung kosten, was für den Bauer zu viel ist.
Darum muss sich Frey überlegen, bald die Notbremse zu ziehen: «In den nächsten zwei bis drei Wochen wird es nicht regnen. Da muss man sich überlegen, ob es sich noch lohnt, das Feld zu betreiben»
Golfplatz erhält Ausnahmebewilligung für Bewässerung
Nicht einmal ein heftiges Gewitter würde ausreichend Wasser für seinen Salat bringen, sagt der Gemüseproduzent zu «TeleM1».
Etwas anders präsentiert sich die Situation nur ein paar Kilometer von Freys Salatfeld entfernt. Dort befindet sich ein Golfplatz, wo ebenfalls seit letzter Woche ein striktes Wasserentnahmeverbot gilt.
Allerdings bekam der Golfclub von der Gemeinde die Erlaubnis, von einem Hydranten Wasser zu beziehen. Damit dürfen die Betreiber zwar nicht den gesamten Platz, aber immerhin die Greens und den Abschlag bewässern.
Daniel Frey zeigt für die Ausnahmebewilligung zwar Verständnis, stellt sich aber trotzdem eine Grundsatzfrage: «Wo liegt die Priorität bei uns? Liegt sie bei der Ernährungssicherheit oder doch bei den Freizeitaktivitäten?»