Am deutschen Nato-Stützpunkt in Geilenkirchen gilt weiterhin die zweithöchste Sicherheits-Warnstufe.
Nato-Stützpunkt Geilenkirchen
Ein Awacs-Flugzeug am Nato-Flugplatz in Geilenkirchen. - keystone

Am Nato-Luftwaffenstützpunkt im westdeutschen Geilenkirchen gilt weiter die am Donnerstag ausgerufene zweithöchste Warnstufe. Das bestätigte am Morgen der Sprecher der Airbase, Christian Brett. Die nicht unmittelbar vor Ort benötigten Mitarbeiter, die am Donnerstag als Vorsichtsmassnahme nach Hause geschickt wurden, seien weiter nicht am Standort. «Hier ist es ziemlich leer.»

Flugbetrieb läuft weiter

Der Flugbetrieb laufe aber planmässig weiter, er sei auch am Donnerstag nicht unterbrochen worden, sagte Brett. «Awacs-Flugzeuge starten und landen weiter.» Am Flughafen in der Nähe der Stadt Aachen gebe es von Montag bis Freitag zwei bis drei Awacs-Flüge pro Tag. Am Wochenende werde nicht geflogen.

Hintergrund der erhöhten Warnstufe seien nachrichtendienstliche Informationen, die auf eine mögliche Bedrohung hinwiesen, sagte Brett. Nähere Angaben zu den Umständen, die zu der Erhöhung der Warnstufe führten, machte er auf Nachfrage weiterhin nicht. Brett wies aber Spekulationen zu Drohnen-Überflügen über den Flugplatz zurück. «Das ist absurd.»

Keine verbotenen Überflüge

Das Überfliegen der Airbase sei für nicht legitimierte Flugzeuge verboten. Drohnen seien von Werk so eingestellt, dass sie gar nicht in Flugverbotszonen navigieren könnten. Ausserdem werde der Luftraum natürlich – wie bei jedem Flughafen – genau beobachtet. «Hier ist nichts drübergeflogen.»

Nato-Stützpunkt Geilenkirchen
Fahrzeuge auf dem Stützpunkt werden vom Sicherheitspersonal genau kontrolliert. - keystone

Die nun geltende Sicherheitsstufe Charlie bedeutet im Nato-Jargon, dass ein Zwischenfall eingetreten ist oder Erkenntnisse vorliegen, dass irgendeine Form von terroristischen Aktionen gegen das Bündnis sehr wahrscheinlich ist. Warnstufe Charlie sei schon ungewöhnlich – in Geilenkirchen habe es das seit Jahren nicht gegeben, sagte er.

Vorsorgliche Reaktion

Dennoch gebe es keinen Grund zur Besorgnis. Geheimdienstinformationen gebe es häufiger. Meist passiere danach nichts, dennoch müsse man vorsorglich reagieren.

Am Flughafen arbeiten nach Bretts Worten etwa 1600 Menschen, derzeit wegen der Ferien deutlich weniger. Etwa die Hälfte der Beschäftigten sei nun wegen der Warnstufe zu Hause. Viele arbeiteten aber von zu Hause aus.

Die Nato hat in Geilenkirchen das fliegende Frühwarnsystem Awacs stationiert. 14 umgebaute Boeing-707-Maschinen überwachen den Luftraum mit dem Ziel der Früherkennung möglicher Gefahren und der Vorwarnung des Bündnisses.

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