Nach dem Unglück in Mittelmeer wurden weitere 14 Leichen von Migranten gefunden.
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Frontex ist für den Schutz der Aussengrenzen des Schengen-Raums zuständig. - keystone

Wenige Tage nach einem Bootsunglück mit mehreren Dutzend Migranten im Mittelmeer sind vor Italiens Küste 14 weitere Leichen entdeckt worden. Die italienische Küstenwache zog sie im Laufe des Freitags etwa 200 Kilometer entfernt vom Festland aus dem Wasser, wie die Behörde mitteilte. Damit stieg die Zahl der bestätigten Toten auf 34. Es wird befürchtet, dass sich noch weitere Leichen im Meer befinden. Überlebende des Unglücks berichteten Hilfsorganisationen von mindestens 50 Menschen, die an Bord waren.

Die Küstenwache setzt nach eigenen Angaben in den kommenden Tagen die Suche nach weiteren Vermissten mit drei Schiffen fort. Sie wird dabei aus der Luft von Flugzeugen der italienischen Marine und der europäischen Grenzschutzagentur Frontex unterstützt.

Das Boot mit den Migranten hatte sich vor mehreren Tagen in der Türkei auf den Weg in Richtung Europa gemacht, kenterte jedoch in der Nacht zum Montag vor der Küste der süditalienischen Region Kalabrien. Elf Menschen konnten gerettet werden. Die Überlebenden wurden von einem Handelsschiff aufgenommen, als das Boot bereits halb gesunken war. Sie wurden von der Küstenwache in den Hafen der kalabrischen Stadt Roccella Ionica gebracht.

Immer wieder versuchen Menschen, mit Booten auf Inseln wie Lampedusa, Malta, Sizilien oder auf das italienische Festland zu gelangen. Dabei kommt es mitunter zu Unglücken mit Toten und Vermissten. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr mehr als 24 400 Menschen, die auf Booten Italien erreichten. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es etwa 58 600.

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