Aids

Welt-Aids-Tag 2024: Kampf gegen Stigma und Kürzungen

Anna Mikulics
Anna Mikulics

Deutschland,

Am morgigen Sonntag ist Welt-Aids-Tag. Er steht im Zeichen des Kampfes gegen Diskriminierung und für Prävention. Doch Kürzungen gefährden Erfolge.

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Menschen, die HIV-positiv sind, leben noch immer mit einem Stigma. - dpa

Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember steht 2024 unter dem Motto «Geh den Weg der Rechte: Meine Gesundheit, mein Recht!».

Die WHO ruft damit zum Einsatz für das Recht auf Gesundheit auf. Ziel ist es, Ungleichheiten bei der Aids-Bekämpfung anzugehen.

Harte Einsparungen gefährden Aidshilfe

Unter anderem in Deutschland warnt die Aidshilfe vor drohenden Rückschritten. Grund sind geplante Mittelkürzungen in mehreren Bundesländern.

«Wer bei der Prävention spart, wird Neuinfektionen ernten», sagt Sylvia Urban vom Vorstand laut einer Pressemitteilung.

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Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember wird international durchgeführt – zum Beispiel auch auf den Phillippinen. (Archivbild) - keystone

So sollen beispielsweise in Nordrhein-Westfalen sollen laut «Deutsche Aidshilfe» 1,5 Millionen Euro gekürzt werden. Das entspricht über einem Drittel der bisherigen Mittel.

Auch in Berlin sind Einsparungen geplant. Sie betreffen Aidshilfe- und Drogenhilfe-Organisationen.

Kürzungen gefährden Erfolge

Die Kürzungen bedrohen wichtige Präventionsangebote. In NRW steht etwa die Aufklärungsarbeit für Jugendliche auf der Kippe, in Berlin müssten queere Jugendzentren schliessen.

Holger Wicht von der Deutschen Aidshilfe warnt auf «NDR Info» vor den Folgen. Auch Testangebote seien betroffen. Das werde zu mehr Infektionen führen, so der Experte.

Die Deutsche Aidshilfe betont die Erfolge der letzten Jahre – doch die Kürzungen würden ebendiese gefährden. Auch Beratungs- und Selbsthilfeangebote stünden auf dem Spiel.

Welt-Aids-Tag kämpft gegen Diskriminierung

Menschen mit HIV können heute bei rechtzeitiger Behandlung normal leben, denn in Therapie ist HIV nicht mehr übertragbar. Trotzdem erleben Betroffene oft noch Diskriminierung.

Eine Studie zeigt: 90 Prozent der Befragten leben gut mit HIV, doch erlebten 95 Prozent im Vorjahr Diskriminierung. Über die Hälfte gab an, Vorurteile beeinträchtigten ihre Lebensqualität.

«Berührungsängste gegenüber Menschen mit HIV sind unnötig», betont die Deutsche Aidshilfe. Ein entspanntes Miteinander sei in allen Lebensbereichen möglich.

Kampagne gegen Vorurteile

Die deutsche Welt-Aids-Tags-Kampagne will Vorurteile abbauen. Unter dem Motto «Leben mit HIV. Anders als du denkst?» erzählen Betroffene aus ihrem Alltag.

Die Kampagne ist eine Kooperation mehrerer Organisationen und soll zum Nachdenken über eigene Vorurteile anregen. Ziel ist es, Diskriminierung entgegenzuwirken.

Kennst du jemanden, der an HIV erkrankt ist?

Experten betonen: HIV-Positive können unter Therapie normal leben und arbeiten und können sogar auf natürlichem Weg Eltern werden.

Wichtig sei, Halbwissen und Mythen durch Fakten zu ersetzen.

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