Weltwirtschaftsforum will mehr Einsatz gegen Klimawandel
Staaten und Konzerne sollen mehr Einsatz im Kampf gegen den Klimawandel zeigen. Dies fordert das Weltwirtschaftsforum WEF.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Weltwirtschaftsforum fordert Staaten und Konzerte, sich mehr fürs Klima einzusetzen.
- Nur 67 der 193 UN-Mitgliedsstaaten hätten Pläne zur Senkung der schädlichen Treibhausgase.
Staaten und Konzernen sollen sich im Kampf gegen die Klimaerwährmung mehr anstrengen. Dies fordert das Weltwirtschaftsforum zur Senkung klimaschädlicher Treibhausgase. Bisher hätten nur 67 der 193 UN-Mitgliedsstaaten Plane, unterm Strich keine Treibhausgase mehr auszustossen.
Die Staaten machen nur 15 Prozent der globalen Emissionen aus. Das kritisiert das WEF in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. «Vor allem die weltgrössten CO2-Emittenten tun nicht genug, um dieses Problem anzugehen.»
Es sei entscheidend, dass Regierungen und Unternehmen gemeinsam damit beginnen, Ziele festzulegen und umzusetzen, sagte WEF-Manager Dominic Waughray. «Was die Welt braucht, ist eine Kombination aus öffentlichem Ehrgeiz, politischer Gewissheit und Unternehmensführung, um eine Wende zu schaffen.»
China und USA in Kritik
Das WEF kritisierte in der gemeinsam mit der Unternehmensberatung Boston Consulting Group vorgelegten Studie vor allem die beiden grössten Volkswirtschaften. So baue China, das allein für ein Viertel der globalen Emissionen verantwortlich sei, die Zahl seiner Kohlekraftwerke aus.
Und in den USA würden «ranghohe Regierungsbeamte» offen wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klima ablehnen. Ausserdem würden sie sich aus früheren Verpflichtungen und internationalen Abkommen zurückziehen. Die Autoren wiesen in einer Fussnote darauf hin, dass US-Präsident Donald Trump den Klimawandel geleugnet hat.
«In allen Bereichen ist eine umfassende Trendwende nötig, um den Anstieg der Oberflächentemperaturen zu begrenzen», betonte das WEF. «Die Welt darf unterm Strich keine Treibhausgase mehr ausstossen, um katastrophale Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern.» In Madrid ringen die Mitglieder der Vereinten Nationen auf dem UN-Klimagipfel derzeit um höhere Klimaschutz-Ziele.
Weltwirtschaftsforum nimmt Unternehmen in Pflicht
Das WEF nahm auch Unternehmen in die Pflicht. Die Konzerne, die Klimaziele nennen und ausgeben, seien in der Minderheit. «Von den Millionen Konzernen in aller Welt legen nur 7000 ihre Emissionen dem CDP (Carbon Disclosure Project) offen.» Das kritisierte das WEF weiter.
Und von diesen Firmen biete nur ein Drittel eine vollständige Offenlegung. Ein Viertel lege ein Ziel zur Reduktion der Emissionen fest. Eine von acht reduziere ihren Ausstoss im Vergleich zum Vorjahr.