WHO drängt auf fairere Verteilung von Corona-Impfstoffen
Der WHO-Chef Tedros drängt die reichen Länder zu einer gerechten Verteilung des Impfstoffs. Das internationale Covax-Programm soll dies gewährleisten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der WHO-Chef Tedros drängt auf eine faire Verteilung der Corona-Impfstoffe.
- Überschüssige Impfstoffdosen sollen für das weltweite Covax-Programm freigegeben werden.
- Bisher haben 36 reiche Länder und sechs Länder mit mittlerem Einkommen begonnen zu impfen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat auf eine faire Verteilung der Corona-Impfstoffe gedrängt. «Zu Beginn haben die reichen Länder den Grossteil des Vorrats an verschiedenen Impfstoffen aufgekauft», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf einer virtuellen Pressekonferenz am Freitag. Kein Land dürfe jedoch «die Warteschlange überholen und seine gesamte Bevölkerung impfen, während andere Länder gar keine Impfstoff-Lieferungen erhalten».
Tedros forderte die Länder auf, überschüssige Impfstoffdosen für das weltweite Covax-Programm freizugeben, das eine gerechte Verteilung der Vakzine zum Ziel hat. Nach Angaben der WHO haben bislang 42 Länder ihre Impfkampagnen gestartet – darunter 36 reiche Länder und sechs Länder mit mittlerem Einkommen.
Gerechter Zugang durch Covax-Programm
Tedros rief auch die Hersteller der Impfstoffe auf, keine bilateralen Geschäfte mit einzelnen Ländern auf Kosten der Covax-Kampagne abzuschliessen. Das internationale Covax-Programm, das von der WHO mit Unterstützung des Impfbündnisses Gavi ins Leben gerufen wurde, soll einen gerechten Zugang zu Corona-Impfstoffen zu gewährleisten.
Covax hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende des Jahres genügend Dosen bereitzustellen, um 20 Prozent der Bevölkerung in den an der Initiative teilnehmenden Ländern zu impfen. Die Finanzierung ist für die 92 ärmsten Staaten der Welt gesichert.