Coronavirus: WHO sieht keinen Beweis für Immunität nach Infektion

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Genève,

Während Länder Lockerungen der Corona-Auflagen diskutieren, sieht die WHO eine Immunität nach einer überwundenen Coronavirus Infektion nicht als bewiesen an.

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Den Test auf eine Corona-Infektion gibt es nur bei Verdacht. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut WHO sind Corona-Genesene nicht immun gegen eine erneute Infektion.
  • Die Weltgesundheitsorganisation spricht nun eine Warnung aus.

Es gebe «aktuell keinen Beweis, dass Menschen, die sich von Covid-19 erholt haben, vor einer zweiten Infektion geschützt sind.» Dies erklärte die WHO am Samstag in Genf.

Die Ausgabe von «Immunitäts-Bescheinigungen» könne sogar eine weitere Ausbreitung der Pandemie begünstigen.

Bis Freitag habe keine Studie festgestellt, «ob Antikörper gegen Sars-CoV-2 eine Immunität gegen eine künftige Infektion verleiht.» Dies hiess es in einer Mitteilung.

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Das Logo und das Gebäude des Hauptsitzes der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. - dpa-infocom GmbH

Die Regierungen einiger Länder erwägen, auf Grundlage von Tests und beim Nachweis von Antikörpern im Blut Immunitätsbescheinigungen auszugeben. Auf diese Weise sollen Ausgangssperren gelockert und eine schrittweise Rückkehr zur Arbeit ermöglicht werden, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau erklärte am Samstag, dass er die Lockerung nicht von einer Immunität abhängig machen werde. In Bezug auf die Erkenntnisse der WHO sagte er, Immunität sei «etwas, auf das wir klarere Antworten brauchen». Bis dahin müsse sich «auf die Seite der Vorsicht» begeben werden, fügte er hinzu.

«Könnten Gesundheitsempfehlungen missachten»

Die vorliegenden wissenschaftlichen Daten erlauben es laut WHO nicht, eine «Immunitätsbescheinigung» oder ein «Unbedenklichkeitszertifikat» auszugeben. «Menschen, die denken, sie seien gegen eine zweite Infektion immun, weil sie positiv gestestet wurden, könnten die öffentlichen Gesundheitsempfehlungen missachten.» So warnte die WHO. Sich auf derartige Zertifikate zu berufen, «könnte folglich die Risiken erhöhen, dass die Übertragung anhält».

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In Argentinien wurden zwar die strikten Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verlängert - dennoch gibt es einzelne Lichtblicke für die Menschen. (Archivbild) - sda

Die aktuell verwendeten serologischen Tests müssten zudem «eine zusätzliche Freigabe durchlaufen, um ihre Genauigkeit und ihre Zuverlässigkeit zu bestimmen».

Sie müssten ermöglichen, die Immunantwort auf das Coronavirus von den Antikörpern zu unterscheiden, die bei einer Infektion mit einem anderen Coronavirus gebildet würden. Vier davon seien stark verbreitet und verursachten leichten Husten. Die beiden anderen lösen die Atemweginfektionen Sars und Mers aus.

Coronavirus: Weltweit mehr als 200'000 Tote

Weltweit starben bislang mehr als 200'000 Menschen an der durch das neuartige Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP am Samstagabend ergab. Mehr als 2,86 Millionen Menschen weltweit haben sich demnach mit dem Virus infiziert.

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Notfallhelfer in Bukarest - AFP

Der am stärksten von dem erstmals im Dezember in China aufgetretenen Virus betroffene Kontinent ist Europa. Hier wurden mehr als 1,36 Millionen Infektionen registriert, 122'171 Menschen starben. Das Land mit den meisten Todesfällen sind die USA, wo 53'070 Menschen starben. In Italien lag die Zahl der Todesfälle am Samstagabend bei 26'384, in Spanien starben 22'902 Menschen.

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