Wie gefährlich ist die Delta-Variante?
Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich rasant aus. Mittlerweile wurde sie schon in 124 Ländern nachgewiesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich laut der WHO immer schneller aus.
- Zwei Studien zeigen zudem eine erhöhte Viruslast und wie gefährlich die Mutation ist.
Die Delta-Variante breitet sich weltweit immer mehr aus und lässt vielerorts die Inzidenzen wieder ansteigen, so auch in Deutschland. Wissenschaftler haben untersucht, welche Gefahr von der Virusvariante ausgeht.
Die Delta-Variante des Coronavirus ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen in 124 Ländern nachgewiesen worden. Das sind 13 mehr als eine Woche zuvor.
Die WHO zitierte nun zwei Studien, die die hohe Gefährlichkeit untermauern, eine davon aus China und eine aus Kanada. Beide Studien wurden bislang nicht in einem Fachjournal veröffentlicht.
Hohe Viruslast während erster Tage
In China wurden Menschen untersucht, die nach Kontakt mit einem Delta-Variante-Infizierten in Quarantäne waren. Der PCR-Test sei bei ihnen schon nach durchschnittlich vier statt wie bei frühen Varianten nach sechs Tagen positiv gewesen.
Ausserdem sei die Viruslast beim ersten Positiv-Test 1200 Mal höher gewesen als bei ursprünglichen Virusvarianten. «Das legt nahe, dass diese besorgniserregende Variante sich möglicherweise schneller vermehrt und in den frühen Stadien der Infektion ansteckender ist», so die WHO.
Der kanadischen Studie zufolge waren bei einer Covid-19-Erkrankung mit Delta-Variante auch die gesundheitlichen Risiken deutlich höher als bei frühen Corona-Typen: Das Risiko, ins Krankenhaus zu müssen, war um etwa 120 Prozent erhöht. Die Gefahr, Intensivpflege zu benötigen, um etwa 287 Prozent. Das Sterberisiko war demnach um etwa 137 Prozent höher.
Verschiedene Ursachen für Anstieg der Inzidenz
Weltweit ist die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen in der Woche bis zum 18. Juli um zwölf Prozent auf rund 3,4 Millionen gestiegen. Die grösste Zahl erfasster neuer Fälle verzeichneten demnach Indonesien (plus 44 Prozent) und Grossbritannien (plus 41 Prozent).
Die WHO nennt vier Gründe für den Anstieg: die neuen hochansteckenden Virusvarianten, die Lockerung von Corona-Schutzmassnahmen, mehr soziale Kontakte und die hohe Zahl von Menschen, die noch nicht geimpft werden konnten, weil Impfstoffe zwischen reichen und armen Ländern ungleich verteilt sind.
Nach dieser Statistik starben 57'000 Infizierte . Allerdings verweist die WHO immer darauf, dass vielerorts weder Infektionen noch Todesfälle vollumfänglich gemeldet werden. Zuvor war die Zahl der wöchentlichen Todesfälle zwei Monate lang zurückgegangen.