Wladimir Putin soll Gift-Attacke befohlen habe: Experten prüfen Vorwürfe
Die offenen Fragen beim Gift-Attentat auf den ehemaligen Doppelagenten Sergej Skripal werden von einer unabhängigen Expertenkommission untersucht. Grossbritannien wirft Russland Verstösse gegen die Chemiewaffenkonvention vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine unabhängige Expertenkommission überprüft das Gift, welches beim Attentat in Salisbury verwendet wurde.
- Grossbritannien macht Russland für die Gift-Attacke verantwortlich.
- Russland soll ausserdem gegen die Chemiewaffenkonvention verstossen haben.
Russland unter Verdacht
This was not just an act of attempted murder in Salisbury – nor just an act against UK. It is an affront to the prohibition on the use of chemical weapons. pic.twitter.com/iMh3CfvCy8
— Theresa May (@theresa_may) March 14, 2018
Sergej Skripal (66) und seine Tochter Yulia (33) befinden sich auch zwei Wochen nach dem Attentat in einem kritischen Zustand. Sie waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank im südenglischen Salisbury aufgefunden worden.
Proben des bei dem Attentat auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal verwendeten Gifts werden von unabhängigen Experten untersucht. Vertreter der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag werden bereits am Montag in Grossbritannien erwartet, wie das Aussenministerium heute in London mitteilte. Die OPCW lasse die Proben in internationalen Labors untersuchen. Dies werde mindestens zwei Wochen dauern.
Die beiden wurden nach britischen Angaben mit der Substanz Nowitschok vergiftet, die in der früheren Sowjetunion hergestellt wurde. Daher beschuldigt Grossbritannien den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Drahtzieher.
Unterstützung von 20 Ländern
Die britische Premierministerin Theresa May spricht im britischen Parlament zur Gift-Attacke auf den Doppelagenten Sergej Skripal:
Es gebe Beweise, dass Moskau auch in den vergangenen zehn Jahren das Nervengift «Nowitschok» hergestellt und gelagert habe, sagte der britische Aussenminister Boris Johnson am Sonntag in einem Interview des Senders BBC. «Das ist ein Bruch der Chemiewaffenkonvention.» Über 20 Länder hätten London schon ihre Solidarität zugesagt, so Johnson.