Wolf hat auch liechtensteinisches Territorium betreten
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Wildtierkamera konnte in Liechtenstein einen Wolf festhalten.
- Das Tier könnte zuvor womöglich ein Hirsch getötet haben.
Wölfe bereiten sich auch auf dem Liechtensteiner Staatsgebiet aus. Am Weihnachtstag tappte ein unbekanntes Exemplar im Alpengebiet in Steg bei Malbun in eine Fotofalle.
Der Wolf wurde am frühen Abend des Weihnachtstages im oberen Saminatal nördlich von Steg von einer Wildtierkamera abgelichtet, wie das Liechtensteiner Amt für Umwelt heute Montag mitteilte. Die Kamera war eigentlich aufgestellt worden, um Luchse zu überwachen.
Der Standort, an dem der Wolf fotografiert wurde, liegt im Grenzgebiet zwischen Liechtenstein und dem österreichischen Bundesland Vorarlberg. Wenige hundert Meter von der Wildtierkamera entfernt wurde ein toter Hirsch gefunden.
Es sei möglich, dass am Kadaver DNA des Wolfs gesichert und dann im Labor untersucht werden könne, schreiben die Behörden. Im Idealfall könne festgestellt werden, um welches Individuum es sich handle, wo das Tier zuvor schon nachgewiesen worden sei und aus welchem Rudel es stamme.
Längere Zeit in Liechtenstein?
Ob sich der im Saminatal nachgewiesene Wolf noch längere Zeit im Gebiet aufhalten wird, oder ob er nur auf der Durchreise war, sei gegenwärtig offen, hiess es.
Die ersten Wölfe wanderten Mitte der 1990er Jahre aus Italien in die Schweiz ein. 2012 erfolgte am Calanda-Massiv im Grenzgebiet der Kantone Graubünden und St. Gallen die erste Rudelbildung. Seither produziert dieses Rudel jährlich Nachwuchs.
Mehrere Abwanderungen von Jungtieren aus dem Calanda-Rudel sind zwischenzeitlich dokumentiert. Laut Liechtensteiner Angaben wurden in der Region immer wieder Wölfe nachgewiesen, die zugewandert sind und nicht aus dem Calanda-Rudel stammen.