Tschernobyl

Wolodymyr Selenskyj warnt vor neuer Atomkatastrophe

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Dänemark,

Die Situation um Saporischschja könnte laut Wolodymyr Selenskyj zu einer neuen Atomkatastrophe führen. Er zog in einer Rede den Vergleich mit Tschernobyl.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht per Videolink auf einer Geberkonferenz für die Ukraine.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht per Videolink auf einer Geberkonferenz für die Ukraine. - Philip Davali/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wolodymyr Selenskyj warnte die internationale Gemeinschaft vor einer Atomkatastrophe.
  • Diese könne ähnlich ausfallen wie diejenige von Tschernobyl im Jahr 1986.
  • Russland nutze das Atomkraftwerk Saporischschja zur Erpressung, so der Präsident.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft vor einer neuen Atomkatastrophe ähnlich der von Tschernobyl 1986 gewarnt.

Das grösste Kernkraftwerk Europas im von Russland besetzten Gebiet ist erst kürzlich beschossen worden. Selenskyj warnt beim Auftakt einer Ukraine-Geberkonferenz vor einem zweiten Tschernobyl.

Russland sei ein terroristischer Staat, der das Atomkraftwerk Saporischschja als Geisel halte und zur Erpressung nutze. Das sagte er am Donnerstag per Videoschalte zum Auftakt einer Ukraine-Geberkonferenz in Kopenhagen. Russland sei heute noch zynischer und noch gefährlicher als die Sowjetunion, die die Atomkatastrophe von Tschernobyl einst habe verheimlichen wollen.

Saporischschja ist das drittgrösste Atomkraftwerk der Erde

«Wir müssen Europa vor dieser Bedrohung schützen», sagte Selenskyj. Saporischschja sei nicht nur das grösste Atomkraftwerk Europas, sondern auch das drittgrösste der Erde. Die Reaktion auf das russische Vorgehen müsse umfassend sein.

Die Ukraine brauche zur Verteidigung das Maximale an Bewaffnung und Munition. «Niemand braucht neue Katastrophen», sagte Selenskyj.

Bei der Geberkonferenz #CopenhagenUkraine sollte es am Donnerstag um Waffen und die Ausbildung von Soldaten gehen. Repräsentanten von 26 Ländern waren vor Ort dabei, darunter mehrere Verteidigungsminister und -ministerinnen. Deutschland wurde von dem für Rüstung zuständigen Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Benedikt Zimmer, vertreten.

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Das Kernkraftwerks Saporischschja liegt in einem Gebiet unter russischer Militärkontrolle im Südosten der Ukraine. - Russian Defense Ministry/AP/dpa

Dänemark kündigte zum Auftakt der Konferenz an, die Ukraine mit weiteren 110 Millionen Euro für Waffen und Ausrüstung zu unterstützen. Nach fast sechs Monaten Krieg, Zerstörung und Leid kämpften die Ukrainer heldenhaft weiter, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen.

Diesen ungleichen Krieg könne das Land aber nicht alleine führen. «Wir alle müssen unsere Unterstützung für die Ukraine fortsetzen und stärken, mit Waffen, Ausbildung, Minenräumung, Finanzierung», sagte sie. An Selenskyj und das ukrainische Volk gerichtet betonte sie: «Wir lassen Sie nicht im Stich.»

Auch Guterres warnt vor Atomkatastrophe

Angesichts der Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine um das Atomkraftwerk Saporischschja hat UN-Generalsekretär António Guterres vor einer Atomkatastrophe gewarnt.

Vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Mittwoch in New York zur Situation des grössten europäischen AKW im Süden der Ukraine äusserte sich Guterres «zutiefst besorgt».

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António Guterres hat gegenüber William Ruto seine Bewunderung für den Wahlkampf zum Ausdruck gebracht. - AFP

«Bedauerlicherweise gab es in den letzten Tagen keine Deeskalation, sondern Berichte über weitere zutiefst besorgniserregende Vorfälle. Wenn sich diese fortsetzen, könnte dies zu einer Katastrophe führen.»

Guterres appellierte an beide Seiten: «Ich fordere die Streitkräfte der Russischen Föderation und der Ukraine auf, alle militärischen Aktivitäten in unmittelbarer Nähe des Werks unverzüglich einzustellen und nicht auf seine Einrichtungen oder Umgebung zu zielen.» Truppen müssten abgezogen werden, die Anlage dürfe nicht für Kämpfe genutzt werden. Das Gebiet müsse entmilitarisiert werden.

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