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Wunsiedel: Was wir zum Mord am Mädchen (†10) wissen – und was nicht

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Deutschland,

Ein 10-jähriges Mädchen aus dem Kinder- und Jugendheim in Wunsiedel ist tot. Die Polizei geht von der Tatbeteiligung eines 11-Jährigen aus.

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Einsatzkräfte der Polizei sperren die Strasse in Wunsiedel (D) ab. - Daniel Vogl/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Wunsiedel (D) wurde ein 10-jähriges Mädchen umgebracht.
  • Im Fall des getöteten Mädchens halten sich Polizei und Staatsanwaltschaft zurück.
  • Jedoch gehen sie bei der Tatbeteiligung von einem 11-jährigen Jungen aus.

Nur knappe Mitteilungen, keine grosse Pressekonferenz: Die Ermittelnden gehen aufgrund der Spurenlage von der Tatbeteiligung eines elfjährigen Jungen aus. Dieser hatte in einer Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung in Wunsiedel gelebt – wie das Opfer. Viele Fragen zum Vorfall sind noch offen.

Was wir wissen zur Tat in Wunsiedel

Der Ort des Vorfalls: Mitten in Wundsiedeln liegt die Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung. Fast versteckt in einem Seitengässchen neben der katholischen Kirche. Es finden fast 90 Kinder und Jugendliche Platz, ebenso viele Beschäftigte kümmern sich um diese. Deutlich weniger Kinder und Jugendliche sind zum Tatzeitpunkt in der Einrichtung, viele sind in den Osterferien in ein Skilager gefahren.

Das Opfer: Das zehn Jahre alte Mädchen wird am Dienstag in seinem Zimmer gefunden. Ein Notarztteam kann nur noch den Tod des Kindes feststellen. Einen Unfall oder ein medizinisches Problem als Todesursache schliesst die Staatsanwaltschaft etwas später aus. Man geht von einem Tötungsdelikt aus.

Die Ermittlungen: Mehr als 24 Stunden lang, gelingt es Polizei und Staatsanwaltschaft, erste Ermittlungsschritte einzuleiten, ohne dass die Öffentlichkeit etwas davon mitbekommt. Erst am späten Mittwochvormittag werden die Medien informiert.

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In der Einrichtung ist eine Zehnjährige tot in einem Zimmer gefunden worden. - Daniel Vogl/dpa

Eine Soko mit rund 40 Mitarbeitenden sichert Spuren, befragt Zeuginnen und Zeuge. Und versucht, Licht ins Dunkel dieses Falls zu bringen. Weil zu den Zeugen auch viele Kinder und Jugendliche zählen, werde besonders sensibel vorgegangen, versichert ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Die Spuren: Am Freitag lichtet sich der Nebel etwas. Spurenfunde und deren Auswertung lassen laut Polizei den Rückschluss zu, dass ein Elfjähriger an der Tat beteiligt war.

Die Stadt: Wunsiedel hat rund 9200 Einwohner – ein Städtchen im Nordosten Bayerns, gelegen im idyllischen Fichtelgebirge. Das Opfer allerdings dürfte dort kaum persönlich bekannt gewesen sein. Das Kinder- und Jugendhilfe-Zentrum wirkt wie eine eigene kleine Welt in der Stadt.

Die Betroffenheit ist dennoch gross, Blumen und Kerzen werden nahe der Einrichtung in Wunsiedel abgelegt. «Ich bin zutiefst erschüttert über den tragischen Tod des Mädchens. Mein Mitgefühl gilt den Betroffenen, der Familie, den anderen Kindern im Heim sowie den Mitarbeitern», sagt Bürgermeister Nicolas Lahovnik.

Was wir nicht wissen

Der Tatablauf: Was geschah genau mit dem Mädchen und wie kam es zu Tode? Polizei und Staatsanwaltschaft wollen dazu nichts sagen. Ein Sexualdelikt stufen sie am Donnerstag als unwahrscheinlich ein. Auch zu einem Motiv schweigen die Ermittler.

Weitere Tatbeteiligte: Ob es weitere Tatbeteiligte geben kann oder gibt, ist unklar. Am Mittwoch hatte es aus Sicherheitskreisen geheissen, zwei Elfjährige und ein 16-Jähriger stünden im Fokus.

Die anderen Kinder: Wie geht es den anderen Kindern in der Einrichtung? Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) lobt das Haus für die Aufarbeitung und dafür, den anderen jungen Bewohnern Sicherheit zu geben. Klar ist jedoch auch: Sie kämen sowieso schon aus schwierigen Verhältnissen, räumt die Politikerin ein.

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Blumen an der Zufahrtsstrasse zum Kinder- und Jugendhilfezentrum in Wunsiedel, wo eine Zehnjährige tot aufgefunden wurde. - Daniel Vogl/dpa

Familiäre Hintergründe: Auch dazu machen die Behörden keine Angaben. Mit Rücksicht auf das Alter des Opfers und auch auf das Alter des Jungen, der als tatbeteiligt gilt. Offiziell ist nicht bekannt, warum sie in der Einrichtung in Wunsiedel untergebracht waren. Ob sie aus der näheren Umgebung von Wunsiedel kommen, ob Kontakt zu Familienangehörigen bestand.

Wie es für den Elfjährigen weitergeht: Präventiv sei er in einer gesicherten Einrichtung untergebracht, heisst es. Als Elfjähriger ist er nicht strafmündig. Ob er etwas zur Tat sagt oder gesagt hat, ist unklar. Man werde alle weiteren Schritte mit den Jugendbehörden abstimmen, betonen Polizei und Staatsanwaltschaft.

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