WWF: Haie leben nirgendwo so gefährlich wie im Mittelmeer
Naturschützer bangen um das Überleben vieler Hai- und Rochenarten im Mittelmeer.
Das Wichtigste in Kürze
- Bericht warnt vor baldiger Ausrottung vieler Hai- und Rochenarten im Mittelmeer.
«Das Mittelmeer ist für Haie und Rochen ein gefährlicher Lebensraum geworden», warnte die Hai-Expertin bei der Umweltschutzorganisation WWF, Heike Zidowitz, am Freitag. Sie drohten «unter dem Druck der Fischerei zu verschwinden».
Einem neuen WWF-Bericht zufolge sind im Mittelmeer 53 Prozent aller Hai- und Rochenarten bedroht. Weltweit sind es demnach 17 Prozent.
Die grösste Gefahr geht laut WWF von der Fischerei aus: Entweder weil bestimmte Arten wie Dorn- und Glatthaie gezielt gefangen werden oder Haie und Rochen als Beifang in den Netzen der Fischer landen. Zuweilen bekämen Verbraucher anstelle des hochpreisigen Schwertfischfleisches unbemerkt Hai auf den Teller. Zu den Hauptfangländern zählen Libyen und Tunesien, gefolgt von Italien und Ägypten. Hinzu kommen Sportangler.
Nach WWF-Angaben sind dabei alle Fangarten problematisch: Blauhaie verendeten in grosser Zahl an den für Schwert- und Thunfische ausgelegten Köderleinen, in Ringwadennetzen seien Weisse Haie gestorben. In Schleppnetzen wurden laut WWF bis zu 74 Hai- und Rochenarten gefunden. Auch Plastikmüll ist für Haie und Rochen gefährlich, weil sie sich darin verheddern können oder ihn verschlucken.
Dem WWF zufolge leben mehr als 80 Hai- und Rochenarten im Mittelmeer. Am stärksten bedroht seien der Makohai, Blauhai, Heringshai, Hammerhai, Weisser Hai und die drei Engelhaiarten. Bei den Rochen seien vor allem Schmetterlingsrochen, Glattrochen und Sägerochen unter Druck.