Zahl der Strassenüberfälle in deutschen Städten explodiert
Auf den deutschen Strassen ist es offenbar unsicher geworden. Die Zahl der Raubüberfälle schnellt in die Höhe – teils hat sie sich mehr als verdoppelt.
Das Wichtigste in Kürze
- In deutschen Städten werden immer mehr Raubüberfälle verzeichnet.
- Spitzenreiter ist Hannover – dort ist die Zahl um 166 Prozent gestiegen.
- Aber auch in Bremen, Düsseldorf und München hat es deutlich mehr Überfälle gegeben.
Die Zahl der Raubüberfälle in deutschen Städten ist in den letzten Jahren massiv und rapide angestiegen. Die Strassen werden offenbar immer unsicherer. Ganz vorne liegt in dieser bedrohlichen Statistik die 555'000-Einwohner-Stadt Hannover.
Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 hat die Anzahl der Taten um ganze 166 Prozent zugenommen. Im Jahr 2023 kam es laut dem städtischen Sicherheitsbericht zu 503 Taten.
Eine der ausgeraubten Personen ist Patrick S.* Er wurde auf dem Nachhauseweg vom Ausgang überfallen, die Täter nahmen ihm Portemonnaie, Handy und Wohnungsschlüssel weg.
«Ich bekam von hinten einen Tritt in die Beine, ich fiel. Zwei junge Männer sassen auf mir, durchsuchten meine Taschen», sagt der 38-Jährige zur «Bild»-Zeitung. Einer habe damit gedroht, ihn abzustechen.
Das Problem betrifft nicht nur Hannover. Auch in anderen deutschen Städten ist dieser Trend zu beobachten. In Bremen hat sich die Zahl der Strassenüberfälle innert vier Jahren verdoppelt.
In Düsseldorf nahm sie um 74,2 Prozent zu. Das als Crime-Hotspot bekannte Frankfurt verzeichnet einen Anstieg der Strassenüberfälle um 45,3 Prozent.
Auch Deutschlands Millionenstädte bleiben von dieser Entwicklung nicht verschont. So kam es in Berlin (3,75 Millionen Einwohner) im Jahr 2023 zu 3210 Raubüberfällen. Das sind 29,5 Prozent mehr als 2019.
In der 1,89-Millionen-Stadt Hamburg stieg die Zahl der Taten um 36,6 Prozent auf 1137. In München (1,5 Millionen Einwohner) nahm sie um 82,5 Prozent zu.
«Gehe nicht mehr allein in die Stadt»
Auf Papier sind das alles nur Zahlen. In der Realität bedeuten diese für die Opfer aber oft traumatische Erlebnisse. Patrick S. berichtet von Todesangst, Hilflosigkeit und Demütigung.
Und hält fest: «Ich bin vorsichtiger geworden, schaue mich öfter um, fahre keine Bahn mehr, gehe abends nicht mehr allein in die Stadt.»
* Name geändert.