ZDF hat eine Klage von Urs Meier am Hals
Nach 16 Jahren Zusammenarbeit wird der Fussball-Experte Urs Meier beim ZDF ersetzt. Da aber offenbar ein mündlicher Vertrag galt, verklagt er nun den Sender.
Das Wichtigste in Kürze
- Der TV-Sender ZDF und der Fussball-Experte Urs Meier stehen in einem Rechtsstreit.
- Nach langjähriger Zusammenarbeit hat das Fernsehnetzwerk einen Schlussstrich gezogen.
- Offenbar bestand aber ein Vertrag, weshalb ZDF nun eine Klage am Hals hat.
Der Fussball-Experte Urs Meier scheint ziemlich wütend zu sein. Denn der 62-Jährige hetzt dem TV-Sender ZDF eine Klage an den Hals. Nach 16 Jahren hat das Fernsehnetzwerk die Zusammenarbeit beendet – und das laut Meier trotz eines Vertrages.
«Ich war für die EM 2020 eingeplant», meinte der Experte zu «Sport Bild». Doch diese wurde schlussendlich aufs nächste Jahr verschoben, womit das Problem schliesslich folgte: «Dann wurde 2021 Manuel Gräfe vom ZDF als Experte genommen, ohne dass man mir für die EM abgesagt hatte.»
Als er sich im März 2021 selbst zu den neuen Terminen erkundigte, erhielt er die unerwartete Nachricht: «Im April wurde mir dann in Mainz mitgeteilt, dass ich nicht dabei sei. Ich habe natürlich mit den ZDF-Terminen geplant und dafür andere Termine wie Vorträge abgelehnt.»
«Ein mündlicher Vertrag ist auch ein Vertrag»
Normalerweise verdienen die Experten zwischen 20'000 bis 30'000 Euro pro Turnier, welche Meier natürlich fehlen: «Die ausgefallenen Honorare der ZDF-Einsätze hätte ich gern.» Doch für den TV-Sender gab es nie eine definitive Vereinbarung.
«Von Seiten des ZDF ist man der Ansicht, wir hätten keinen Vertrag. Den gibt es auch nicht in schriftlicher Form, aber für mich ist hier ein mündlicher Vertrag auch ein Vertrag. Denn in den 16 Jahren der Zusammenarbeit haben wir es stets so gemacht. Das hat sehr viel mit Vertrauen zu tun», sagt der ehemalige Weltklasse-Schiri weiter zur «Sport Bild».
«Herr Meier ist ein vom ZDF geschätzter Fussball-Experte, mit dem in der Vergangenheit eine gute Zusammenarbeit bestand. Für die Europameisterschaft 2021 verschoben wurde, hatte sich das ZDF entschieden, Herrn Meier für die Berichterstattung nicht einzusetzen. Dies wurde ihm frühzeitig und ordnungsgemäss mitgeteilt. Ein Vertrag ist mit Herrn Meier hierzu nicht geschlossen worden», teilte das Fernsehnetzwerk der «Bild» auf Anfrage mit.