Zoos verlieren Millionen durch Corona - Verband will Hilfe
Die Zoos in Deutschland verlieren durch die Pandemie die wichtigen Besuchereinnahmen. Futter und Personal müssen aber weiter bezahlt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der bundesweite Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) drängt angesichts der kritischen Situation in Corona-Zeiten auf staatliche Hilfe.
«Wenn unsere Zoos jetzt unverschuldet in finanzielle Engpässe geraten, würden wir es natürlich begrüssen, wenn der Staat Verantwortung übernehmen und passende Hilfsprogramme auflegen würde», sagte VdZ-Geschäftsführer Volker Homes der dpa. «Schliesslich können wir unsere Tiere kaum in Kurzarbeit schicken. Diese Hilfe wäre gelebter Tierschutz», sagte Homes.
Allein in Nordrhein-Westfalen, wo es nach Angaben der Initiative NRW Partner Zoo die höchste Zoo-Dichte weltweit gibt, haben die Tierparks durch die coronabedingten Schliessungen und Besucherbegrenzungen im vergangenen Jahr Millionen an Einnahmen eingebüsst. Sie leben derzeit von ihren Rücklagen. «Die Kosten laufen weiter - allein 50.000 Euro pro Monat für Futter», sagte der Sprecher des Duisburger Zoos, Christian Schreiner. Der grösste NRW-Zoo in Köln verzeichnete 2020 nur rund 700.000 Besucher - halb so viele wie im Vorjahr. Der Einnahmerückgang liege bei rund drei Millionen Euro, sagte sein Sprecher Christoph Schütt.
Nordrhein-Westfalen hatte im Frühsommer 2020 nach dem ersten Lockdown ein Corona-Hilfsprogramm für die Zoos im Bundesland mit insgesamt knapp 12 Millionen Euro Fördervolumen gestartet. Maximal 800.000 Euro pro Zoo wurden ausgeschüttet - Geld, das hochwillkommen war zur Deckung des Defizits, wie mehrere Zoo-Sprecher betonten. Doch das ist lange her. Inzwischen hat sich nach dem erneuten Lockdown Anfang November die Lage wieder verschärft.
Der Zoo-Verband VdZ zeigte sich immerhin «vorsichtig optimistisch», dass die Zoos die Pandemie überstehen werden. Wenn sich eine Schliessung aber noch über mehrere Monate erstrecken sollte, werde es «immer schwieriger», sagte VdZ-Sprecher Sebastian Scholze.