Zum Wildbienen-Schutz den Rasenmäher öfter stehen lassen

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Mehr als 560 Wildbienenarten sind in Deutschland bekannt, davon sind mehr als die Hälfte gefährdet. «Wilde Inseln» können beim Schutz der Insekten helfen.

Eine mit Pollen behangene Biene sammelt in einem Apfelbaum den Nektar. Viele Wildbienenarten sind gefährden.
Eine mit Pollen behangene Biene sammelt in einem Apfelbaum den Nektar. Viele Wildbienenarten sind gefährden. - Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum Weltbienentag am Freitag wünscht sich der Naturschutzbund in Thüringen weniger gemähte Wiesen.

«Viele Wiesen, Randstreifen und Säume an Wegen oder entlang von Strassen und Bächen werden viel zu oft, zu grossräumig und zu früh im Jahr gemäht», sagte der Nabu-Insektenexperte Ronald Bellstedt in Jena.

Wünschenswert seien künftig mehr «Wilde Inseln», um die vom Aussterben bedrohten Wildbienen besser zu schützen. «Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, reicht es, einen Streifen in einer Breite eines Mähwerks direkt am Weg oder der Strasse zu mähen.» Der Rest könne längere Zeit für Wildbienen und Co. stehen bleiben. Es genüge, diese Bereiche alle zwei Jahre zu pflegen.

In Deutschland sind nach Angaben des Nabu über 560 Wildbienenarten bekannt, davon sind mehr als die Hälfte gefährdet. Nach Angaben der Roten Liste Thüringens kommen im Freistaat 422 Arten vor, mehr als 40 Spezies sind bereits ausgestorben oder verschollen. Nicht nur das Land und die Kommunen sollten weniger mähen. Auch bei Bürgerinnen und Bürgern sollte der Rasenmäher länger im Schuppen bleiben. «Wer den Rasenmäher mal stehen lässt oder nur die Wege mäht, der kann sich über mehr Blüten und Insekten in seinem Garten freuen.»

Vor allem in der Landwirtschaft müssten laut Nabu «noch mehr Wege gefunden werden, um die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern». Landwirtschaftlich genutzte Wiesen dürften nicht bis zu fünf Mal im Jahr gemäht werden. «Damit sich auf diesen intensiv genutzten Flächen Wiesen-Margerite, Acker-Witwenblume oder Schafgarbe entwickeln können, müssen die Pflanzen aussamen und blühen können», sagte Bellstedt. Ein später Schnitt und der Einsatz schonender Mähtechnik würden dafür sorgen, «dass weniger Wiesenbewohner bei der Ernte sterben». Bienen sind neben Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier für die Landwirtschaft, informiert das Thüringer Umweltministerium auf seiner Seite. Ihre Bestäubungsleistung sichere den Landwirtinnen und Landwirten gute Erträge.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 20. Mai als Weltbienentag ausgerufen. Damit unterstreicht die Weltgemeinschaft die Bedeutung der Bienen - auch der Wildbienen- für die Menschen.

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