Zurück zum Ursprung: Holzboden für Kolosseum in Rom
Mit einem ausfahrbaren Holzboden sollen im Kolosseum in Rom Besucher wieder den antiken Kampfplatz der Arena betreten können.
Eine Experten-Kommission habe sich für den Vorschlag eines Mailänder Ingenieurbüros entschieden, hiess es bei einer Online-Pressekonferenz des Kulturministeriums am Sonntag. Der Plan sieht vor, dass das derzeit freiliegende unterirdische Areal in der Mitte der Arena mit Holzplatten zugedeckt und bei Bedarf freigelegt werden kann.
Italiens Kulturminister Dario Franceschini sprach von einem weiteren Schritt zur Wiederherstellung des ursprünglichen Bildes der Arena.
Das Projekt werde dem Erhalt der archäologischen Struktur des Kolosseums helfen. Für die Umsetzung sind 18,4 Millionen Euro vorgesehen. Bis zum Jahr 2023 soll das Vorhaben fertiggestellt sein.
Mit einem Mechanismus sollen den Plänen zufolge viele einzelne Bretter ziehharmonikaartig auf dem Platz binnen 30 Minuten ausgefahren werden können. Damit sollen die Räume darunter belüftet und die Luftfeuchtigkeit darin reguliert werden können. Ausserdem wäre es so möglich, diese weiterhin sichtbar zu machen.
Ende Dezember hatte Franceschini dazu aufgerufen, Vorschläge für den Boden in der Mitte des Kolosseums einzureichen. Die Besucher sollten so die Möglichkeit haben, auch in der Arena zu stehen. Dort hatten sich in der Antike Gladiatoren blutige Kämpfe geliefert. Die Arena hatte ausserdem ein ausgeklügeltes Schliess- und Öffnungssystem, so dass mittels Aufzügen Objekte oder Tiere während der Kämpfe aus dem Boden an die Oberfläche transportiert werden konnten.
Erbaut wurde es zwischen 70 und 80 nach Christus. Bis zu 50'000 Menschen hatten darin Platz. Lange existierte ein Boden in der Mitte, er wurde jedoch abgetragen, um die Räume darunter sichtbar zu machen. Das Kolosseum gehört zu Roms beliebtesten Touristen-Attraktionen.