Politiker wollen nicht auf SRF Schnitzeljagd gehen

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Bern,

Das SRF will im Rahmen einer neuen Sommer-Sendung Schweizer Politiker auf Schnitzeljagd schicken – und das wenige Monate nach der No-Billag-Abstimmung. Damit stösst der Schweizer Fernsehsender bei den Parlamentariern auf harsche Kritik.

Die SRF-Klatschsendung «Glanz & Gloria» plant für den Sommer eine neue Game-Show mit Schweizer Politikern.
Die SRF-Klatschsendung «Glanz & Gloria» plant für den Sommer eine neue Game-Show mit Schweizer Politikern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das SRF plant eine neue Sommer-Sendung mit Schweizer Politikern.
  • Ihre Aufgabe: eine Schnitzeljagd durch Schweizer Städte.
  • Die Polit-Prominenz erteilt dem Sender jedoch eine Absage.

Im Sommer soll es für Schweizer Politiker auf Schnitzeljagd gehen – zumindest, wenn es nach dem SRF geht. Die Klatschsendung «Glanz & Gloria» plant nämlich eine neue Game-Show. Dabei sollen Parlamentarier unterschiedlicher Parteien durch die Schweizer Städte gejagt werden.

Angefragt wurden unter anderem die SVP-Sympathieträger Toni Brunner (43) und Natalie Rickli (41), die SP-Jünglinge Cédric Wermuth (32) sowie Fabian Molina (27), FDP-Durchstarter Thierry Burkart (42) und auch BDP-Chef Martin Landolt (49).

«Rigozzi und Gölä waren sich wohl zu schade»

Der einzige Haken an der Sache: Die Polit-Prominenz will gar nicht mitspielen. So haben Rickli und Wermuth dem SRF aus Termingründen abgesagt. Andere hingegeben nehmen aus Prinzip an der Schnitzeljagd nicht teil.

«Drei Monate nach der No-Billag-Abstimmung fällt dem SRF wirklich nichts Besseres ein, als Politiker in einer Schnitzeljagd durch die Schweiz zu schicken?», regt sich BDP-Chef Landolt gegenüber dem «Blick» auf. Im Abstimmungskampf habe die SRG versprochen, auf seriöse Informationen zu setzten und sich von Privatmedien zu unterscheiden. «Davon sehe ich gar nichts», so Landolt.

waffenrecht landolt
BDP-Chef Martin Landolt. - Keystone

Derselben Ansicht ist auch Nationalrat Molina: «Das Ganze scheint ziemlich unpolitisch zu werden. Es muss ja nicht immer bierernst sein, aber für diesen Klamauk waren sich Christa Rigozzi und Gölä wohl zu schade. Da klopft man halt bei uns an.»

Das SRF jedoch dementiert. Man habe sich bewusst für die Parlamentarier entschieden, um «auch die Tür in die Politik aufzuschlagen».

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