Aggression durch Hitze: «Long hot summer effect»
Mehr Gehupe und Schlägereien auf den Strassen: «Long hot summer effect» nennt sich das Phänomen, das zu mehr Aggression an heissen Tagen führt.

Das Wichtigste in Kürze
- Studien haben gezeigt, dass Menschen an heissen Tagen aggressiver sind.
- Das kann mehrere Gründe haben.
Mehrere Untersuchungen stellten in Vergangenheit fest: Menschen sind bei grosser Hitze aggressiver. Der «long hot summer effect» erhielt seinen Namen vom langen, heissen Sommer 1967. Damals brachen in den USA massive Unruhen unter verschiedenen Ethnien aus.
Der Zusammenhang zwischen Hitze und Aggression besteht unabhängig davon auch noch heute. Das kann mehrere Gründe haben. Man begibt sich etwa im Sommer mit einer höheren Wahrscheinlichkeit nach draussen. Draussen sind mehr Leute unterwegs und wo Menschen zusammenfinden, kann es zu Streit kommen.
Alkohol führt ebenfalls zu Aggression
Diese Hypothese stellte die Präsidentin des Verbandes Schweizerischer Polizei-Beamter letztes Jahr gegenüber «20min» auf. Auch wies sie darauf hin, dass an Hitzetagen vermehrt Alkohol konsumiert wird, da mehr gefeiert würde.

Zum anderen kommt es an heissen Tagen laut Forschern zu einer vermehrten Unterversorgung des Körpers. Wer dehydriert ist, tendiere zu psychischer Labilität und somit erhöhter Aggression, so die Wissenschaftler. «Wir verlieren nachts 500 ml Flüssigkeit über die Lunge.
Das heisst, viele gehen schon mit einem Flüssigkeitsdefizit aus dem Haus. Und wer das tut, ist potenziell aggressiver, ganz einfach, weil der Körper nicht richtig versorgt ist.» Das sagte Dr. Anne Fleck zur «Bild».
Ihr Tipp: Morgens nach dem Aufstehen gleich einen halben Liter Wasser trinken.
Auch Polizisten und Sportler betroffen
Eine US-Studie hat übrigens ergeben, dass Polizisten bei starker Hitze früher dazu tendieren, ihre Waffe zu ziehen. Zudem foulen Sportler, untersucht wurden Baseballspieler, häufiger, wenn die Sonne unermüdlich einstrahlt.