Alzheimer, Diabetes und Herzinfarkt: Ist ein Bakterium schuld?

Fiona Tondi
Fiona Tondi

USA,

Wissenschaftler finden ein stäbchenförmiges Bakterium bei den unterschiedlichsten Krankheiten: Bei Diabetes, Darmkrebs und im Gehirn von Alzheimer-Patienten.

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Ein stäbchenförmiges Bakterium namens «Porphyromonas gingivalis» hat den Verdacht von Forschern geweckt (Symbolbild). - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Bakterium wurde an den unterschiedlichsten Krankheitsherden im Körper entdeckt.
  • Es soll verantwortlich für Alzheimer, Diabetes und weitere Krankheiten sein,
  • Wissenschaftler versuchen zu belegen, welchen Zusammenhang Keime und Krankheiten haben.

Wie «Bild.de» berichtet, spürten Wissenschaftler an den unterschiedlichsten Krankheitsherden im Körper ein stäbchenförmiges Bakterium auf. Dieses ist hundert Mal kleiner als der Durchmesser eines Haares.

Es taucht angeblich in verengten Herzkranzgefässen und im Gehirn von Alzheimer-Patienten auf. Ausserdem bei Diabetes, Darmkrebs und entzündeten Gelenken.

Das Bakterium trägt den Namen «Porphyromonas gingivalis» und scheint nicht völlig unbekannt zu sein – jedenfalls für Zahnmediziner. Der deutsche Professor Thomas Kocher sagt, die Mikrobe sei «der bekannteste Keim, der Parodontitis auslöst. Bei dieser Erkrankung entzünden sich Zahnfleisch, Zahnhalteapparat und später sogar Kieferknochen.» Kocher ist Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie an der Uni Greifswald (D).

Von der Mundhöhle ins Gehirn

Durch kleine Verletzungen in der Mundhöhle würden die Keime auch ins Blut gelangen – und dort grossen Schaden anrichten. Eine Studie Anfang Jahr, an der Forscher aus den USA, Polen und Australien arbeiteten, zeigte: In über 90 Prozent der Gehirne verstorbener Alzheimer-Patienten konnten die Forscher Spuren des Bakteriums finden. Auch im Hirnwasser lebender Erkrankter wurden Spuren nachgewiesen.

Zwar muss die alleinige Anwesenheit der Bakterien nicht bedeuten, dass sie die Krankheit auslösen. Die Forscher entdeckten aber einen weiteren Hinweis: Sie infizierten Mundhöhlen von Mäusen mit «Porphyromonas gingivalis». Bei späteren Untersuchungen fanden sie die Bakterien in deren Gehirnen, wo sie zusätzlich Alzheimer-ähnliche Schäden feststellten.

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