Alzheimer: Neues Nasenspray soll Krankheit 15 Jahre verzögern
Forscher arbeiten an einem neuen Nasenspray, das den Alzheimer-bedingten kognitiven Zerfall im Gehirn um bis zu 15 Jahre verzögern könnte.
Wissenschaftler haben in Tierversuchen erste Erfolge mit einem neuartigen Nasenspray gegen Alzheimer erzielt. «Focus» berichtet, dass nur wenige Sprühstösse den kognitiven Verfall im Gehirn deutlich verlangsamen könnten.
Die Forscher hoffen, den Krankheitsverlauf um bis zu 15 Jahre hinauszögern zu können. Diese Zeitspanne wäre ein bedeutender Fortschritt in der Alzheimer-Therapie.
Allerdings befinden sich die Untersuchungen noch in einem frühen Stadium. Klinische Studien am Menschen stehen noch aus.
Wirkungsweise des neuen Alzheimer-Nasensprays
Das Nasenspray zielt darauf ab, schädliche Proteinablagerungen im Gehirn zu reduzieren. Diese Ablagerungen gelten als Hauptursache für die Alzheimer-Erkrankung.
Durch die Anwendung als Nasenspray soll der Wirkstoff direkt ins Gehirn gelangen. Dies könnte die Effektivität der Behandlung erhöhen.
Experten betonen jedoch, dass noch weitere Forschung nötig ist. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen muss erst geprüft werden.
Aktuelle Entwicklungen in der Alzheimer-Forschung
Parallel zur Nasenspray-Forschung gibt es Fortschritte bei anderen Therapieansätzen. «Tagesschau» meldet, dass die Europäische Arzneimittelbehörde EMA den Antikörper Lecanemab zur Zulassung empfohlen hat.
Lecanemab soll bei leichter kognitiver Beeinträchtigung oder früher Demenz eingesetzt werden. Der Wirkstoff richtet sich gegen Amyloid-Ablagerungen im Gehirn.
«BR» berichtet, dass Lecanemab in Studien den kognitiven Abbau verlangsamen konnte. Nach 18 Monaten zeigten behandelte Patienten geringere Symptome als die Kontrollgruppe.
Herausforderungen und Einschränkungen
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es Herausforderungen. «WDR» weist auf mögliche Nebenwirkungen von Lecanemab hin, darunter Hirnödeme und -blutungen.
Die Therapie ist zudem nur für bestimmte Patientengruppen geeignet. Genetische Faktoren spielen eine Rolle bei der Auswahl der Behandelten.
Experten betonen die Notwendigkeit regelmässiger Kontrollen während der Therapie. Dies erhöht den Aufwand und die Kosten der Behandlung.
Ausblick und Hoffnungen
Die Forschung an neuen Alzheimer-Therapien weckt Hoffnungen bei Betroffenen und Angehörigen. Sowohl das Nasenspray als auch Antikörper wie Lecanemab könnten die Behandlungsmöglichkeiten verbessern.
Experten mahnen jedoch zur Vorsicht. Weitere Studien sind nötig, um die Wirksamkeit und Sicherheit der neuen Ansätze zu bestätigen.
Bis zur breiten Verfügbarkeit neuer Therapien bleibt Prävention wichtig. «WDR» zitiert Forscher, die betonen, dass gesunde Lebensweise und medizinische Vorsorge das Demenzrisiko senken können.