Auf den Spuren des Vaters der modernen Tessiner Architektur
Im Arsenale von Biasca spiegeln sich die Grundzüge des architektonischen Werks des Tessiners Rino Tami. Weltweit bekannt machte ihn jedoch der Bau der Kantonsbibliothek in Lugano.
Das Wichtigste in Kürze
- Er gilt als Pionier der modernen Tessiner Architektur: Rino Tami.
Geboren 1908 in Lugano studierte er an der ETH Zürich, bevor er in den 1930er Jahren mit seinem Bruder Carlo ein Architekturbüro in Lugano und später in Sorgengo führte.
Tami schuf im Tessin mehrere bedeutende Bauwerke, darunter die Kirche Sacro Cuore in Bellinzona, welche als Beispiel für den Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne gilt. 1939 vertrat Tami mit einem Grotto ticinese seinen Heimatkanton an der Landesausstellung in Zürich.
Die zwischen 1936 und 1941 gebaute Kantonsbibliothek in Lugano gilt als herausragendes Beispiel für Tamis rationalistischen Stil. Auch für die Planung des Studios der Radio della Svizzera italiana RSI (ebenfalls in Lugano) zeichnete Tami in Zusammenarbeit mit Augusto Jäggli und Alberto Camenzind verantwortlich. 1957 bis 61 war Tami zudem als Architektur-Professor an der ETH Zürich tätig.
2016 widmete die Architekturfakultät der Università della Svizzera Italiana USI dem ehemaligen Arsenale in Biasca ein Studienheft. Die Architekturspezialistinnen und -spezialisten sahen im mehrteiligen Gebäudekomplex Bezüge zu den Burgen Bellinzonas mit den mittelalterlichen Türmen. Der Rhythmus der Fenster erinnere an eines der wichtigsten Bauprojekte von Rino Tami: die Kantonsbibliothek von Lugano.