«Blue Monday»: Warum heute der traurigste Tag des Jahres ist

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Bern,

Der 20. Januar 2025 gilt als «Blue Monday» – der deprimierendste Tag des Jahres. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter diesem Phänomen?

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Heute ist der «Blue Monday» – ein Tag, der uns angeblich besonders traurig stimmt. - Depositphotos

Der dritte Montag im Januar wird oft als der traurigste Tag des Jahres bezeichnet. Dieses Jahr fällt der sogenannte «Blue Monday» auf den heutigen 20. Januar 2025.

Der Begriff geht auf den britischen Psychologen Cliff Arnall zurück, der 2005 eine Formel zur Berechnung dieses Tages aufstellte. Arnall berücksichtigte dabei laut «Stern» verschiedene Faktoren wie das Wetter, finanzielle Aspekte und die nachlassende Motivation.

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Regen, Schnee und Kälte: Auch das Wetter spielt laut Arnell eine Rolle beim «Blue Monday». - Depositphotos

Die Weihnachtszeit ist vorbei, Neujahrsvorsätze wurden oft schon gebrochen, und das Januargehalt lässt noch auf sich warten.

Keine Belege für die «Blue Monday»-Theorie

Die wissenschaftliche Grundlage für diese Theorie ist jedoch dünn. Die Universität Cardiff, an der Arnall früher tätig war, distanzierte sich sogar von ihm.

So fehlen Masseinheiten und Erklärungen für die verwendeten Variablen, was die Formel mathematisch unsinnig macht. Es ist unklar, wie Faktoren wie Schulden und Motivation zueinander in Beziehung gesetzt werden können.

Die Formel berücksichtigt nur die nördliche Hemisphäre, da sie das Wetter als Variable einbezieht, was ihre Allgemeingültigkeit in Frage stellt. Zudem ist es unmöglich, einen Tag zu bestimmen, an dem alle Menschen gleich glücklich oder unglücklich sind.

Ursprung als PR-Aktion

Interessanterweise entstand die «Blue Monday»-Theorie im Rahmen einer PR-Kampagne. Laut der «Augsburger Allgemeinen» handelte es sich um einen Werbegag für eine Reiseagentur, die die Reiselust im Januar ankurbeln wollte.

Trotz der fragwürdigen wissenschaftlichen Basis hat der «Blue Monday» Eingang in den öffentlichen Diskurs gefunden. Viele Menschen fühlen sich tatsächlich im Januar niedergeschlagen, was oft mit den kurzen Tagen und dem grauen Wetter zusammenhängt.

Depressiv von Herbst bis Frühling?

Die Winterdepression ist eine saisonal abhängige Depression, die typischerweise im Herbst beginnt und bis zum Frühling anhält. Sie gehört zu den affektiven Störungen und tritt regelmässig in der dunklen Jahreszeit auf.

Bist du im Winter trauriger?

Charakteristisch sind Symptome wie erhöhtes Schlafbedürfnis, Antriebslosigkeit, gedrückte Stimmung und Heisshunger auf Kohlenhydrate. Im Gegensatz zur klassischen Depression zeigen sich atypische Symptome wie Hypersomnie und Gewichtszunahme.

Die Winterdepression unterscheidet sich vom Winterblues durch ihre Intensität und Dauer der Symptome. Sie beeinträchtigt die Lebensqualität erheblich und erfordert oft eine gezielte Behandlung.

Laune steigern im Winter — so geht's

Experten raten, aktiv gegen die Wintermüdigkeit anzugehen. Regelmässige Bewegung an der frischen Luft (selbst an bewölkten Tagen) kann helfen.

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Bereits ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft hilft gegen den Winter-Blues. - Depositphotos

Auch soziale Kontakte und neue Hobbys können positive Impulse setzen. Rituale und Aktivitäten mit Freunden durchbrechen das Stimmungstief und verbessern die Laune.

Eine Tageslichtlampe gleicht den Lichtmangel aus und kurbelt die Serotonin-Produktion an. Setze sie morgens für 30 bis 120 Minuten ein, um positive Effekte zu erzielen.

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Kommentare

User #2028 (nicht angemeldet)

Ich bin glücklich ist Trump Präsident !

User #4820 (nicht angemeldet)

Für mich ist heute ein sehr glücklicher Tag, denn die politische Zeitenwende ist heute eingetroffen.

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