Die ISS feiert ihren 20. Geburtstag!

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Russland,

Die Raumstation ISS kämpft kurz vor ihrem 20. Jubiläum mit grossen Problemen. Wie lange hält die Station noch durch?

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Ein US-Astronaut arbeitet freischwebend an der ISS. - Nasa/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 20. November 1998 wurde das erste russische Modul ins All geschossen.
  • Mittlerweile ist die ISS so gross wie ein Fussballfeld.

Die Internationale Raumstation ISS hat schwere Monate hinter sich. Immer wieder geriet die Weltraum-WG rund 400 Kilometer über der Erde in den vergangenen Monaten in unrühmliche Schlagzeilen. Dabei hat die Mannschaft um den deutschen Astronauten Alexander Gerst eigentlich Grund zum Feiern: Die ISS wird 20 Jahre alt. Möglicherweise erlebt sie aber gerade ihre letzte Lebensphase.

Am 20. November 1998 wurde das erste russische Modul «Sarja» (Morgenröte) ins All geschossen. Seither ist die ISS immer weiter gewachsen, inzwischen ist sie etwa so gross wie ein Fussballfeld und technisch vielfältig ausgerüstet. «Die komplexeste, wertvollste & unwahrscheinlichste Maschine, die die Menschheit jemals gebaut hat», nennt Gerst seinen derzeitigen Wohn- und Arbeitsort via Twitterbotschaft. Seit dem Jahr 2000 forschen ohne Unterbrechung Raumfahrer im Weltraumlabor. Gerst ist bereits zum zweiten Mal dort.

Internationales Vorzeigeprojekt

Es war US-Präsident Ronald Reagan, der am 25. Januar 1984 die US-Raumfahrtagentur Nasa mit der Entwicklung einer bemannten Raumstation beauftragte. Bald schon warben die Amerikaner bei den Europäern um Teilhabe – auch um zu verhindern, dass dort an einer eigenen Station getüftelt wird. Mit dem Ende der Sowjetunion 1990 entstand die ebenfalls nicht ganz selbstlose Idee, die Russen mit ins Boot zu holen. Eine Kooperation mit unzähligen Vorteilen etwa für die Völkerverständigung nach dem Kalten Krieg – aber auch Nachteilen. So wurde die Station grösser als eigentlich geplant und gebraucht.

Die Crew, die als erste die Internationale Raumstation ISS bewohnte.
Die Crew, die als erste die Internationale Raumstation ISS bewohnte. - dpa

Über den Zustand der ISS gibt es zurzeit viele Spekulationen, auch weil die Nasa und die russischen Kollegen von Roskosmos nur spärliche Informationen dazu geben. Die ISS dürfte trotz vieler Nachrüstungen über die Jahre ziemlich gelitten haben.

Bis 2024 und darüber hinaus

Bislang ist der Betrieb des Raumlabors bis 2024 gesichert. Die Esa hält es für möglich, dass die Mitgliedsstaaten das Projekt bis 2028 verlängern. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump allerdings strebt bei der ISS einen Schnitt an und will eine Privatisierung vorantreiben.

Der Chef der Europäischen Raumfahrtagentur Esa, Jan Wörner, glaubt aber nicht an ein solches Engagement von Unternehmen. Der Gesamtbetrieb der Raumstation sei einfach zu teuer, sagte er einmal. Will niemand mehr den 450-Tonnen-Koloss nutzen, soll die ISS stufenweise – wie schon der russische Vorgänger Mir – kontrolliert in den Pazifik stürzen.

USA und Russland verhandeln

Ob der politische Konflikt zwischen den beiden grossen Finanzgebern USA und Russland den gemeinsamen Betrieb möglicherweise schon vor 2024 enden lässt, ist derzeit unklar. Im nächsten Frühjahr wollen die USA und Russland über die Perspektiven verhandeln.

Dabei ist die ISS einer der wenigen Bereiche, bei der abseits der grossen Politik gemeinsam erfolgreich Projekte realisiert werden. Hunderte Kilometer über dem Boden könnte sie ein Beispiel für die Erde sein, meint Gerst. «Wenn wir über Kontinente hinweg so zusammenarbeiten können, dann können wir noch viel mehr zusammen erreichen», so der Astronaut. «Wir müssen es nur versuchen.»

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