Diese Politiker spalten unsere Gesellschaft
Eine Untersuchung zeigt: Politiker mit narzisstischen und psychopathischen Zügen können zur Spaltung der Gesellschaft beitragen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Eigenschaften von Politikern können laut einer Studie die Polarisierung verstärken.
- Persönlichkeitsmerkmale wie Narzissmus haben einen direkten Einfluss auf die Gesellschaft.
Der Charakter von Politikerinnen und Politikern kann zur Spaltung einer Gesellschaft beitragen. Persönlichkeitsmerkmale wie Narzissmus und Psychopathie von führenden Politikern scheinen einen direkten Einfluss auf die Polarisierung in der Gesellschaft zu haben. Dies zumindest einer Studie zufolge.
Das teilte der Schweizerische Nationalfonds (SNF) am Montag mit. Für die Studie verknüpften Forschende der Universität Lausanne psychologischen Bewertungen von über 90 Spitzenkandidaten. Die in über 40 Wahlen weltweit angetreten sind.
Narzissmus, Machiavellismus, Psychopathie
Das Resultat: Wähler, die eine politische Führungsfigur mit hohem Wert auf der Skala der sogenannten dunklen Triade unterstützen, sind stärker polarisiert.
Als dunkle Triade bezeichnen Forschende eine Kombination aus den drei Persönlichkeitsmerkmalen: Narzissmus mit übersteigertem Selbstwertgefühl und mangelnder Empathie, Machiavellismus mit amoralischem Streben nach Ausbeutung anderer und Psychopathie mit Impulsivität und fehlender Rücksichtnahme.
Polarisiert heisse dabei, dass die Wählenden die Differenzen zwischen den politischen Lagern überschätzten.
«Die Polarisierung ist eine Bedrohung für die Demokratie»
«Beobachten lässt sich dies zum Beispiel in den USA zwischen der Republikanischen und der Demokratischen Partei. Obwohl sich ihr politisches Programm inhaltlich nicht radikal unterscheidet, stehen sich die beiden Lager äusserst feindselig gegenüber.» Das erklärte Mitautor Frederico Ferreira da Silva in der Mitteilung des SNF.
Diese Wahrnehmung habe vor allem mit der Rhetorik im eigenen politischen Lager zu tun.
Ferreira da Silva sieht dies als Problem. «Die Polarisierung ist eine Bedrohung für die Demokratie», liess er sich zitieren. «Sie schmälert die Kooperationsbereitschaft der Parteien, behindert die Tätigkeit von Regierungen und vergiftet zwischenmenschliche Beziehungen.»