Die weltweit dritte Person und erste Frau wurde von HIV geheilt. Gelungen ist dies dank einer neuartigen Stammzellentherapie.
HIV geheilt
Ein Apotheker führt einen HIV-Selbsttest durch. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bereits zwei Männer konnten HIV bekämpfen und nun ist auch die erste Frau virusfrei.
  • Bei ihr wurde eine Stammzellentherapie angewandt.
  • Das könnte ein grosser Fortschritt in der HIV-Forschung bedeuten.
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HIV galt einst als unheilbar. Doch nun wurde bereits die dritte Person, die mit der Krankheit kämpfte, geheilt. Die krebskranke Amerikanerin ist nach einer Stammzelltherapie seit 14 Monaten ohne Viruslast. Zwei Männer konnten bereits erfolgreich von HIV geheilt werden.

Im Juni 2013 erhielt die Frau ein positives HIV-Ergebnis. Mit einem antiretroviralen Medikament wurde das Virus in Schach gehalten. Dann folgte 2017 ein weiterer Tiefschlag. Bei der Patientin wurde Krebs diagnostiziert.

Eine neue Therapie

Die Leukämie-Kranke sei, laut Wissenschaftlern aus Denver, mit einer neuen Art von Stammzelltherapie behandelt worden. Wegen einer Studie wurden kurz darauf Stammzellen aus Nabelschnurblut transplantiert – eigentlich, um gegen den Krebs zu bekämpfen.

HIV geheilt
In einem solchem Blister werden auch die Medikamente für HIV-Vorbeugung mit Tabletten ausgegeben. - dpa-infocom GmbH

Die Behandlung erbrachte der Frau mittleren Alters jedoch einen positiven Nebeneffekt. Die Patientin ist seither virusfrei, berichten Ärzte. Sie ist die erste HIV-Patientin, welche mit Stammzellen aus Nabelschnurblut therapiert wurde.

Von HIV geheilt

Timothy Ray Brown, auch bekannt als der «Berliner Patient», und Adam Castillejo wurden zuvor ebenfalls von HIV geheilt. Bei den beiden wurde damals jedoch eine andere Methode angewendet: eine Knochenmarktransplantation. Spender brauchen dafür eine bestimmte Mutation (Delta 32), welche weltweit aber nur bei 20'000 Stammzellspendern vorkommt.

Timothy Ray Brown
Timothy Ray Brown wurde weltweit als erster Mensch von HIV geheilt. - Keystone

Doch die Transplantation hat es in sich. Es handelt sich um eine Hochrisikobehandlung, welche meistens nur gegen Krebs eingesetzt wird. Aus diesem Grund werden Ärzte wohl weiterhin gegen den HI-Virus auf antiretrovirale Medikamente setzen, wie der «Spiegel» berichtet.

Nicht die beste Option

Die beiden behandelten Männer hatten nach der Therapie mit starken Nebenwirkungen zu kämpfen. Beispielsweise erlitten sie die Graft-versus-Host-Krankheit, dabei greifen die Zellen der Spender, den Körper des Empfängers an. Timothy Ray Brown konnte dem Tod nach der Behandlung nur knapp entgehen.

Bei der neuen Methode aus der USA, Stammzellen aus Nabelschnurblut, sieht es ein wenig anders aus. Der Mensch stösst diese Zellen seltener ab und verträgt sie besser. Dies könnte ein Trumpf im Kampf gegen HIV für jegliche Personen sein.

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