Drohnen verringern Aufwand für Filmanimationen
Um für Filme computeranimierte Figuren zu erstellen, ist eine Vielzahl von Kameras notwendig. Dies könnte sich durch Drohnen ändern.
Das Wichtigste in Kürze
- Computeranimierte Figuren bevölkern zahlreiche Filme.
- Durch Drohnen liesse sich der Aufwand deutlich reduzieren, berichten ETH-Forscher.
Für realistische Animationen von Filmfiguren braucht es bisher mehrere Kameras, welche die Bewegungen eines Schauspielers als Vorlage filmen. Durch Drohnen liesse sich der Aufwand deutlich reduzieren, berichten ETH-Forscher.
Computeranimierte Figuren bevölkern zahlreiche Filme. Um ihre Bewegungen realistisch wirken zu lassen, wird ein Schauspieler oder eine Schauspielerin mit mehreren Kameras aus verschiedenen Richtungen gefilmt und die animierte Figur darauf basierend gestaltet. Bisher braucht es dafür viel technischen Aufwand. Deutlich einfacher soll es mithilfe von Drohnen werden, schreibt die ETH Zürich heute Mittwoch in einer Mitteilung.
Ein Forscherteam um Tobias Nägeli von der ETH Zürich und der TU Delft hat ein System entwickelt, das mit nur zwei handelsüblichen Drohnen und einem Laptop auskommt, zumindest in seiner einfachsten Version. Die Forschenden stellten das System kürzlich an einer Konferenz in Tokio vor.
Vorlage für 3D-Animation
Die Drohnen verfolgen dabei den Schauspieler automatisch so, dass sie ihn ständig aus zwei Richtungen filmen. Dies ist nötig, um die Bewegung als Vorlage für die 3D-Animation rekonstruieren zu können. Bisher war dafür eine Reihe von Kameras an unterschiedlichen Positionen nötig, von denen jeweils nur zwei gleichzeitig filmten, erklärte Nägeli gemäss der Mitteilung.
Das auf Drohnen und Software beruhende System antizipiere laufend die Bewegungen der Person und berechne, wohin sich die fliegenden Kameras bewegen müssen, schrieb die ETH. Dabei helfen Infrarot-Dioden, welche die Schauspielerin an den Gelenken trägt und die von der Drohne zur Ermittlung ihrer Position und Bewegungsrichtung verwendet werden.
Den Anforderungen der Filmindustrie genüge das System zwar noch nicht, aber es sei ein vielversprechender Ansatz, so Nägeli. Ausserdem könnte man das System auch für Bewegungsanalysen im Sport einsetzen. Auch hier wäre der Aufwand für eine umfassende Bewegungsanalyse zum Beispiel eines Läufers bisher viel zu hoch. Gemeinsam mit Kollegen will der Forscher das System nun im Rahmen eines Start-Up-Unternehmens weiterentwickeln.