EPFL-Forschende entwickeln Flügel nach Vorbild von Fledermäusen
Forscher aus Lausanne haben neue Flügel für Drohnen und Windturbinen entwickelt – inspiriert von Fledermäusen.
Nach dem Vorbild von Fledermausflügeln haben Forschende aus Lausanne neue Flügel entwickelt. Dank diesen könnten den Forschenden zufolge Drohnen besser fliegen und Windturbinen effizienter Strom erzeugen.
Die Flügel bestehen aus einer flexiblen Membran, die sich während des Fluges biegen kann, wie die Eidgenössische Technische Hochschule in Lausanne (EPFL) in einer Mitteilung vom Montag erklärte. Diese Biegung sorgt dafür, dass die Luftströmung sanft über die Flügeloberfläche gleitet, anstatt Wirbel zu bilden, wie es bei starren Flügeln oft der Fall ist.
Wenn Insekten mit den Flügeln schlagen, rollt sich die Luft an der Vorderkante der Flügel zusammen. Dieses Phänomen verstärkt den Auftrieb und ermöglicht es den Insekten, mit relativ kleinen Flügeln in der Luft zu bleiben. Bei Fledermäusen entsteht der Auftrieb hingegen nicht durch einen Wirbel an der Flügelvorderkante, sondern durch die Luftströmung, die der Flügelkrümmung folgt.
Auftriebsprinzipien im Vergleich
Diese Strömung führe zu einem höheren Auftrieb und einer besseren Energieeffizienz als bei starren Flügeln, hiess es von der EPFL. Um dieses Potenzial zu nutzen, haben die Forschenden Flügel aus Silikon hergestellt, die das gleiche Auftriebsprinzip nutzen.
Die Ergebnisse der Experimente wurden in der Fachzeitschrift «Proceedings» der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften («PNAS») veröffentlicht. Die fledermausähnlichen Flügel könnten in Zukunft vor allem für kleine Drohnen von grossem Nutzen sein.
Diese Drohnen sind den Forschenden zufolge oft anfällig für Luftströmungen und Turbulenzen, da sie aufgrund ihrer geringen Grösse stärker von aerodynamischen Störungen beeinflusst werden. Flexible Flügel könnten hier Abhilfe schaffen. Zudem könnten die Erkenntnisse der Forschenden laut EPFL zur Verbesserung von Windturbinen genutzt werden.