Erster Kontakt zu Kindesmissbrauchsdarstellungen oft im Kindesalter

Keystone-SDA
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Österreich,

Konsumenten von Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger (CSAM) haben ihren ersten Kontakt zu solchen Bildern oder Videos laut einer neuen Umfrage oft selbst schon im Kindesalter. Darüber hinaus steigert der Konsum solcher Darstellungen das Verlangen, selbst mit potenziellen Opfern Kontakt aufzunehmen.

Im Internet werden Kinder immer wieder mit Gewaltvideos konfrontiert - auch wenn sie nach solchen Inhalten nicht gezielt suchen.
Im Internet werden Kinder immer wieder mit Gewaltvideos konfrontiert - auch wenn sie nach solchen Inhalten nicht gezielt suchen. - Silvia Marks/dpa/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Das sind am Donnerstag präsentierte Ergebnisse einer Umfrage der finnischen Kinderrechts-NGO Suojellaan Lapsia unter Interessenten im Darknet, die dort explizit nach solchem Material gesucht hatten.

Suojellaan Lapsia hatte bei Suchmaschinen im Darknet eine Page Redirection eingerichtet: Wer dort nach CSAM suchte, wurde auf eine anonymisierte Umfrageseite weitergeleitet, wie Studienleiterin Nina Vaaranen-Valkonen schilderte. Knapp 23'000 Rückmeldungen gab es dabei weltweit, 1.079 davon waren in deutscher Sprache. Damit waren die Antworten auf Deutsch die vierthäufigsten nach Englisch, Spanisch und Russisch.

«Wir sehen in der Studie, dass CSAM so verbreitet und leicht zu finden ist», sagte Thomas Müller von dem weltweiten Kinderrechtsnetzwerk ECPAT zu den deutschsprachigen Ergebnissen. Oft seien erste Kontakte zu Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger zufälliger Natur, bei der Suche nach Pornografie, aber nicht explizit nach CSAM. 42 Prozent von 742 Befragten gaben demnach an, dass sie beim ersten Kontakt mit CSAM 13 oder noch jünger waren. Weitere 29 Prozent waren demnach zwischen 14 und 17.

Müller zufolge gibt es einen «klaren Zusammenhang» zwischen dem Konsum und dem gesteigerten Drang, selbst Missbrauchshandlungen an Minderjährigen vorzunehmen. Dasselbe gilt für die Häufigkeit des Konsums: Je öfter man sich CSAM ansieht, umso stärker ist das Verlangen, selbst mit Kindern in Kontakt zu treten und Missbrauchshandlungen zu setzen. Es gelte zu verhindern, «dass die Grenze vom Konsum zum aktiven Missbrauch überschritten wird», sagte Müller.

Die Täter gehen nach dem Konsum im Darknet über in das offene Web, weil Kinder nicht im Darknet unterwegs seien, sagte Vaaranen-Valkonen. Sie machte auch darauf aufmerksam, dass die Auswertung der deutschsprachigen Antworten darauf hindeutet, dass dieses Verlangen, nach dem Konsum selbst aktiv zu werden, unter Deutsch sprechenden Menschen deutlich ausgeprägter als im internationalen Durchschnitt ist.

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