Exoplanet Trappist-1 b könnte eine Atmosphäre besitzen
Jüngste Beobachtungen mit dem James-Webb-Weltraumteleskop legen nahe, dass der Exoplanet Trappist-1 b nun doch eine Atmosphäre besitzen könnte.
Neue Daten des James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) werfen ein anderes Licht auf den Exoplaneten Trappist-1 b. Bisher galt er als atmosphäreloser Gesteinsplanet.
Doch diese Vorstellung könnte nun revidiert werden. «Die Max-Planck-Gesellschaft» berichtet von zwei möglichen Szenarien.
Entweder zeigt die Oberfläche des Planeten geologische Aktivität. Oder Trappist-1 b besitzt eine Atmosphäre aus Kohlendioxid mit Dunst.
Neue Analysemethoden: Anzeichen einer Atmosphäre beim Exoplaneten Trappist-1 b?
Die Forschenden untersuchten die Wärmestrahlung des Planeten im Infrarotbereich. Frühere Analysen gingen von einer direkten Strahlung der Oberfläche aus.
Neue Modelle berücksichtigen nun möglichen Dunst in der Atmosphäre. Dieser könnte die Temperaturschichtung einer CO2-Atmosphäre beeinflussen.
Das würde erklären, warum bisher keine typischen Absorptionseffekte beobachtet wurden. «Der Standard» berichtet, dass Trappist-1 b 290 Stunden lang mit dem JWST beobachtet wurde.
Herausforderungen bei der Atmosphärenforschung
Die Untersuchung von Exoplanetenatmosphären bleibt eine grosse Herausforderung. Selbst mit modernsten Instrumenten ist es schwierig, dünne Atmosphären nachzuweisen.
Astronom Jeroen Bouwman erklärt laut «Der Standard»: «Die Atmosphären von Gesteinsplaneten sind oft so dünn, dass ihre Signaturen kaum messbar sind.»
Die Forschenden nutzen die sekundäre Eklipsenmessung, bei der die vom Stern erwärmte Tagseite des Planeten im Infrarotlicht analysiert wird. So können Oberflächentemperatur und atmosphärische Eigenschaften bestimmt werden.
Weitere Forschungen nötig
Um endgültige Gewissheit zu erlangen, planen die Wissenschaftler weitere Beobachtungen. Sie wollen den kompletten Umlauf des Planeten um seinen Stern erfassen.
Daraus lässt sich eine Phasenkurve erstellen, die die Helligkeitsänderung des Planeten entlang seiner Bahn zeigt. So können Rückschlüsse auf die Temperaturverteilung gezogen werden.
Eine abrupte Temperaturänderung zwischen Tag- und Nachtseite würde für das Fehlen einer Atmosphäre sprechen. Eine gleichmässigere Verteilung hingegen könnte auf eine vorhandene Atmosphäre hindeuten.