Fettleber und Leberkrebs: Forscher finden neuen Ansatz

Blutplättchen spielen vor allem für die Blutgerinnung und Wundheilung eine zentrale Rolle. Forscher haben nun herausgefunden, dass sie auch bei der Entstehung von einer Fettleber und Folgeerkrankungen mitwirken.

Dies berichten Forschende der Universität und des Universitätsspital Zürich sowie des deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg im Fachblatt «Nature Medicine».

Die nicht-alkoholbedingte Erkrankung der Leber wird vor allem durch Übergewicht und Bewegungsmangel herbeigeführt. Kommt zudem eine chronisch entzündliche Gewebereaktion hinzu, kann sich Leberkrebs bilden.

Damit sich eine solche Erkrankung entwickelt, müssen bestimmte Immunzellen in die Leber einwandern. Dabei spielen Blutplättchen eine wichtige Rolle. Dies haben Forscher des DKFZ mithilfe von Mausmodellen herausgefunden.

Sowohl bei den Versuchsmäusen als auch bei Patienten mit Fettleber finden sich vermehrt Blutplättchen in der Leber. Ausgehend von dieser Beobachtung untersuchten Forschende, welchen Einfluss Blutverdünner-Medikamente auf die Fettleberentzündung haben.

Die Versuchsmäuse erhielten fettreiche Nahrung, aber auch einen Blutverdünner. Dank dieser Behandlung nahm die Konzentration an Blutplättchen und somit entzündlicher Immunzellen ab. Die Mäuse wurden übergewichtig, waren jedoch vor Fettleber und Leberkrebs geschützt.

Eine Pilotstudie mit Patienten lieferte gute Ergebnisse: Erhielten Personen mit Fettleber einen Blutverdünner, gingen Fettanteil und Grösse der Leber zurück. Dies schriebt das DKFZ.

Aufgrund des ungesunden Lebensstils ist die Anzahl an solcher Erkrankungen hoch. Bisher gab es keine Wirkungsvolle Medikamente zur Behandlung. Meist wurde eine Umstellung des Lebensstils empfohlen.