Gefährliches Virus erstmals in Nordamerika entdeckt
Forscher haben erstmals ein Virus aus der Henipa-Familie in Nordamerika entdeckt. Experten warnen vor möglicher Übertragung von Camp Hill auf den Menschen.
Australische Wissenschaftler haben in Alabama ein neuartiges Virus entdeckt. Das Camp-Hill-Virus gehört zur gefährlichen Familie der Henipaviren, wie «RTL» berichtet.
Diese Virenfamilie umfasst auch die tödlichen Nipah- und Hendra-Viren. Dr. Rhys Parry von der University of Queensland bestätigte den Fund bei Spitzmäusen.
«Die Entdeckung eines Henipavirus in Nordamerika ist höchst bedeutsam», erklärte er gegenüber «Daily Mail». Es deute darauf hin, dass diese Viren möglicherweise weiter verbreitet sind als bisher angenommen.
Virus weiter verbreitet als angenommen?
Bisher glaubte man, Henipaviren würden hauptsächlich von australischen Flughunden übertragen, wie «Live Science» berichtet. Der Fund in amerikanischen Spitzmäusen deutet auf eine möglicherweise breitere Verbreitung hin.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Henipaviren als eine der grössten Pandemie-Bedrohungen ein. Bei infizierten Menschen besteht laut «RTL» eine bis zu 70-prozentige Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Verlaufs.
Bisher wurde das Camp-Hill-Virus jedoch noch nicht beim Menschen nachgewiesen.
Keine Behandlung für Henipaviren
Das neu entdeckte Virus ist eng mit dem Langya-Virus verwandt, dieses sprang in China von Spitzmäusen auf Menschen über. Wie «Business Today» berichtet, litten Infizierte unter Fieber, Müdigkeit und Leberfunktionsstörungen.
Andere Henipaviren wie Nipah und Hendra können noch schwerere Symptome verursachen. Sie können laut «RTL» innerhalb von 24 Stunden zu Gehirn- und Rückenmarksentzündungen, Krampfanfällen und Verwirrung führen.
Bislang gibt es keine spezifische Behandlung für diese Virusinfektionen.
«Bedrohung für die gesamte Menschheit»?
Dr. David Dyjack, ein beteiligter Wissenschaftler, äusserte in der «Daily Mail» ernste Bedenken. Er bezeichnete den Erreger als «Bedrohung für die gesamte Menschheit» und warnte vor einer möglicherweise verheerenderen Pandemie als COVID-19.
Andere Experten mahnen zur Vorsicht bei voreiligen Schlüssen. Dr. David Quammen, Wissenschaftsautor, erklärte gegenüber «Daily Mail»: «Zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht besorgniserregend, wenn es nur in einer Spitzmaus in Alabama gefunden wurde.»
Auch Dr. Ariel Isaacs von der University of Queensland betont die Wichtigkeit weiterer Forschung. Dies könnte zu einem besseren Verständnis der Virusfamilie und verbesserten Schutzmassnahmen führen.