Hyperloop: ETH Lausanne eröffnet erste Teststrecke Europas
Die ETH Lausanne hat die erste Versuchsanlage mit einem Hyperloop in Europa gebaut. Damit soll an der Zukunft des öffentlichen Verkehrs gearbeitet werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Hyperloop ist die Zukunft des öffentlichen Verkehrs: Transport durch eine luftleere Röhre.
- Nun hat die ETH Lausanne die erste Hyperloop-Teststrecke Europas gebaut.
- Der Energieverbrauch eines Hyperloops ist fast zehnmal kleiner als der eines Elektroautos.
Hyperloop ist die Zukunft des öffentlichen Verkehrs: Kapseln, die sich in einer nahezu luftleeren Röhre auf Luftkissen fast mit Schallgeschwindigkeit fortbewegen. Die ETH Lausanne (EPFL) hat nun die erste funktionsfähige Hyperloop-Versuchsanlage Europas gebaut.
«Die kleine Hyperloop-Teststrecke der EPFL ermöglicht die Untersuchung grundlegender Aspekte des elektromagnetischen Antriebs und des Kapselschwebens.» Dies erläutert Mario Paolone, Direktor des Distributed Electrical Systems Laboratory (DESL) der EPFL in einer Mitteilung vom Freitag. Das Ziel der Teststrecke auf dem Campus in Ecublens sei, deren Design und den Betrieb der Hyperloop-Infrastruktur zu optimieren.
Die Infrastruktur hat die Form eines gegossenen Aluminiumrings mit einem Durchmesser von 40 Metern und einer Länge von 120 Metern. Der Ring ist vollgepackt mit Sensoren – ein Novum in Europa. Die Anlage wurde vom DESL entwickelt und wird die Simulation einer unendlichen Hyperloop-Strecke ermöglichen. Im Vakuum wird die Leistung der Antriebs-, Schwebe- und Kinematiksysteme im Massstab 1:6 getestet.
Hyperloop wurde mit 3D-Drucker hergestellt
Für die Herstellung der Komponenten für den Hyperloop verfügt das DESL über einen industriellen 3D-Drucker. Dieser kann Objekte mit bis zu 45 Zentimetern Grösse in verschiedenen Materialien produzieren. Schliesslich soll ein Echtzeitsimulator, beispielsweise ein digitales Duplikat, das Verhalten von Stromversorgungsnetzen direkt nachbilden.
Im Fokus steht zunächst das Antriebssystem. Zur Kostensenkung soll nicht die Infrastruktur, wie bei der Magnetschwebebahn, sondern das Fahrzeug die Energie für den Antrieb tragen soll. Es würde dann mit einem Linearmotor ausgestattet.
Der Energieverbrauch pro Passagier soll bei zehn bis fünfzig Wattstunden je Kilometer liegen. Je nach Länge der Fahrt entspricht das der Hälfte bis einem Zehntel des Verbrauchs pro Passagier im Elektroauto.
An dieser Vorgabe arbeitet das DESL-Projekt LIMITLESS (Linear Induction Motor drIve for Traction and LEvitation in Sustainable hyperloop Systems). Partner sind das Start-up Swisspod und die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Kantons Waadt (HEIG-VD). Mitfinanziert wird das Projekt durch ein Innosuisse-Stipendium.