IEA rechnet für 2021 mit Rekord für Stromerzeugung aus Kohle
Stromerzeugung aus Kohle könnte in diesem Jahr einen neuen Höchstwert erreichen. Das geht aus einem Bericht der Internationalen Energieagentur IEA hervor.
Das Wichtigste in Kürze
- Der neue Bericht der Internationalen Energieagentur wurde veröffentlicht.
- Darin erwarten Fachleute, dass die Stromerzeugung aus Kohle 2021 einen Rekord erreicht.
- Dies, obwohl bei der UN-Klimakonferenz einen Ausstieg aus der Kohle gefordert wurde.
Stromerzeugung aus Kohle könnte 2021 der Internationalen Energieagentur IEA zufolge einen Rekordwert erreichen. Insgesamt gehen die Fachleute für dieses Jahr von einer Produktion von 10'350 Terawattstunden Strom weltweit aus. Das schrieben sie in einem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht. Dies wäre ein Anstieg von neun Prozent und ein Höchstwert.
IEA-Geschäftsführer Fatih Birol sprach von einem besorgniserregenden Zeichen. Es zeige, weit die Welt in ihren Bemühungen, die Emissionen zu senken, vom Weg abgekommen sei.
Ohne Massnahmen von Regierungen gegen Kohleemissionen werde man kaum eine Chance haben, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Als Grund für den Zuwachs bei der Stromauszeugung aus Kohle in diesem Jahr sieht die IEA die schnelle Wirtschaftserholung. Diese habe die Stromnachfrage in die Höhe getrieben. Auch der Anstieg der Gaspreise habe die Nachfrage nach Strom aus Kohle angekurbelt.
Der Anteil der Kohle am weltweiten Strommix dürfte mit 36 Prozent hinter dem Höchstwert von 41 Prozent zurückbleiben. Darauf haben die Fachleute im Bericht hingewiesen.
Kohle-Nachfrage könnte Höchstwert erreichen
Im kommenden Jahr könnte die Nachfrage nach Kohle allgemein, also nicht nur auf Strom bezogen, ebenfalls einen Höchstwert erreichen. Für 2021 wird ein Nachfragezuwachs von sechs Prozent prognostiziert. Damit läge der Bedarf noch unter dem der Jahre 2013 und 2014.
Im November hatte die UN-Klimakonferenz in Glasgow die Staaten der Welt erstmals dazu aufgefordert, den Ausstieg aus der Kohle einzuleiten. Die Erklärung von rund 200 Staaten fordert zudem, «ineffiziente» Subventionen für Öl, Gas und Kohle zu streichen. Die Länder verpflichteten sich auch gemeinsam dem Ziel, die Erderwärmung bei 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu stoppen.