Impfkommission hält Publikation der Herzmuskel-Studie für verfrüht
Laut einer Basler Studie rufen Impfungen häufiger als angenommen Herzmuskel-Schäden hervor. Die Impfkommission spricht von einer verfrühten Veröffentlichung.
Das Wichtigste in Kürze
- Herzmuskel-Schäden kommen nach dem Booster häufiger vor als erwartet.
- So lautet das Fazit einer Studie der Universität Basel.
- Laut der EKIF hätten die Resultate noch nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollen.
Am Mittwoch liess die Universität Basel die Bombe platzen: Die Impfung gegen das Coronavirus verursache bei überraschend vielen Personen eine Schädigung des Herzmuskels, teilte sie mit. Dies hätten Forschende im Rahmen einer Studie festgestellt.
Doch nun erntet die Uni Basel Kritik vonseiten der Eidgenössischen Impfkommission (EKIF) um Präsident Christoph Berger. Laut der «NZZ am Sonntag» sei die Studie noch nicht unabhängig begutachtet worden. Sie liege auch noch nicht als Vorabdruck vor.
Coronavirus: Impfgegner stellten Ergebnisse verzerrt dar
Berger glaubt denn auch, dass die Ergebnisse noch nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollten. Auch die EKIF äussert sich deshalb noch nicht zu den Resultaten.
Wie die «NZZaS» erklärt, ist die frühe Veröffentlichung tatsächlich unüblich, aber es gibt Gründe dafür. So habe Kardiologe Christian Müller die Studie Ende August in Spanien vorgestellt.
Die Resultate seien schliesslich von Impfgegnern in den sozialen Medien verzerrt dargestellt worden. Die Universität wollte die Studie richtig einordnen. So entschied man sich zur Veröffentlichung.
Man betont zudem, dass Infektionen mit dem Coronavirus laut der vorliegenden Evidenz zu stärkeren Schäden führen als der Piks.
22 von 777 Teilnehmende betroffen
Konkret hat die Untersuchung ergeben: Bei 22 von 777 Teilnehmenden wurden vorübergehende Herzmuskelschäden nach dem Booster festgestellt. Ein Anteil von 2,8 Prozent statt eines erwarteten Werts von 0,0035 Prozent.
Bei den 22 Personen wurden erhöhte Troponin-Werte festgestellt. Berger von der EKIF kritisiert in diesem Zusammenhang, dass man die Werte vor der Impfung nicht gemessen habe. In einer Nachfolge-Studie soll dies jetzt noch nachgeholt werden.