Impfung: Zusammenhang zwischen Wissen und Einstellung
Wer gut informiert ist, lässt sich eher impfen. Das hat eine Studie des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) im Rahmen der nationalen Strategie zur Impfung gezeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Wissen und der Impfeinstellung.
- Dies zeigen drei neu veröffentlichte Studien des Bundesamtes für Gesundheit.
- Untersucht wurde auch, wer als glaubwürdige Quelle betrachtet wird.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat am Montag die Ergebnisse von insgesamt drei Studien präsentiert. Diese zeigen, dass zwischen dem Wissensstand und der Einstellung zu Impfungen ein direkter Zusammenhang besteht.
Personen mit überdurchschnittlichen Kenntnissen zu Impfungen befürworten diese zu 89 Prozent. Bei den Impfkritikern schneiden 92 Prozent beim Wissen unterdurchschnittlich ab.
Die Informationen zum Impfen bezieht die Bevölkerung hauptsächlich von Hausärztinnen und -ärzten sowie aus dem Internet. Weniger als Informationsquelle genutzt werden Fach- und Kinderärztinnen sowie Apotheker. Diese gelten aber als glaubwürdige Quellen. Sie sollen deshalb stärker einbezogen werden, wie Virginie Masserey vom BAG vor den Medien erklärte.
Impfung: Umfassendere Aus- und Weiterbildung
Die Studien empfehlen, die Aus- und Weiterbildung zu erweitern. Heute wird zum Beispiel Apothekerinnen und Apothekern vor allem medizinisches und wissenschaftliches Wissen vermittelt. Dieses sei zwar unerlässlich, hält das BAG fest.
Es wäre aber wünschenswert, daneben auch die Beratungs- und Kommunikations-kompetenzen vermehrt zu fördern. Die Studierenden sollten sich während ihres Studiums auf das Gespräch mit Patientinnen und Patienten vorbereiten.
In den Bildungsgängen nichtärztlicher Gesundheitsfachpersonen soll die Schulung zum Thema Impfen ausgebaut werden. Die Fachpersonen selbst haben diesen Wunsch geäussert: Ein Viertel von ihnen möchte ergänzende Angebote.
Das BAG will nun prüfen, welche Arten von Schulungen für welche Zielgruppen eingeführt werden können. Dies zusammen mit den zuständigen Stellen auf Bundes- und Kantonsebene.
Bevölkerung soll sich vermehrt über die Impfgrundlagen informieren
Was das eigene Verhalten betrifft, zeigte sich bei den Fachpersonen dasselbe Bild wie beim Rest der Bevölkerung: Fachpersonen mit besseren Kenntnissen sind häufiger geimpft. Vorbehalte zu Impfungen sind am stärksten unter den nichtärztlichen Fachpersonen verbreitet.
Die Autorinnen und Autoren der Studien empfehlen, vermehrt über die Grundlagen des Impfens zu informieren. Dazu gehörten neben den Impfempfehlungen auch Informationen zu möglichen Gesundheitsfolgen von Krankheiten und zu möglichen Nebenwirkungen.
Die Studien wurden im Rahmen der nationalen Strategie zu Impfungen durchgeführt, die der Bundesrat 2017 verabschiedet hatte. Diese hat zum Ziel, den Impfschutz in der Bevölkerung zu optimieren.