Erde

In 250 Millionen Jahren ist die Erde zu heiss für Säugetiere

Keystone-SDA
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Bern,

Eine Studie liefert neue Erkenntnisse zur Erdgeschichte. So soll die Erde in 250 Millionen Jahren zu heiss für Säugetiere sein.

Die Erde
Die Folgen von Waldbränden sind aus der Atmosphäre sichtbar. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie bringt neue Erkenntisse über die Erdgeschichte.
  • Laut den Ergebnissen der Studie soll die Erde in 250 Millionen Jahren unbewohnbar sein.

In 250 Millionen Jahren ist das Leben auf der Erde für Säugetiere wahrscheinlich nicht mehr möglich. Das Zeitfenster, in dem Menschen auf der Erde leben können, schliesst sich damit Milliarden Jahre früher als bisher angenommen. Das zeigt eine neue Studie mit Schweizer Beteiligung.

Wenn alle Kontinente wie vorhergesagt in 250 Millionen Jahren zu einem Superkontinent verschmelzen, hat das eine logische Konsequenz. Es wird so heiss werden, dass es Säugetieren nicht mehr möglich ist, auf dem Planeten zu leben. Die Ergebnisse wurden am Montag im Fachblatt «Nature Geoscience» veröffentlicht.

die erde heiss
Bäume können unter Hitzestress leiden. - Community

Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius über einen längeren Zeitraum können bei vielen Säugetierarten zum Tod führen. Die Feuchtigkeit verstärkt hierbei diesen Hitzestress sogar, wie die Studienautorinnen und -autoren schrieben. Bisher sei man davon ausgegangen, dass diese klimatischen Bedingungen erst in einigen Milliarden Jahren eintreten würden. So erklärte es Mitautor Jonathan Buzan von der Universität Bern der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Grösserer Zeitraum

Der zurzeit fortschreitende Klimawandel wird laut den Forschenden wahrscheinlich sein Übriges tun. So werden dank ihm die physiologischen Grenzen von Säugetieren an einigen Orten erreicht werden. Ein Teil des Planeten bleibt aber laut den Studienautoren selbst bei extremer Erwärmung für Säugetiere bewohnbar.

Betrachtet man jedoch einen längeren Zeithorizont, so wird die Erde irgendwann nicht mehr bewohnbar sein. Grund dafür sei, dass die Sonne, wie alle Sterne, im Laufe der Zeit heller werde. «In einigen Milliarden Jahren wird die Sonneneinstrahlung so stark sein, dass die Erde überhitzt», so Buzan.

Nächster Superkontinent

Nun haben die Forschenden mit Klimamodellen simuliert, wie sich die Temperaturen entwickeln könnten. Sofern sich in 250 Millionen Jahren ein neuer Superkontinent formt.

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Blick von oben auf den afrikanischen Kontinent. - Eumetsat/esa/dpa

Das Resultat: Durch die veränderten geologischen und geografischen Bedingungen erhöhen sich die atmosphärischen Kohlendioxidwerte stark. Dies könnte zu höheren Temperaturen führen. Zu den veränderten Bedingungen gehören beispielsweise die Küstenlinien.

Ein Aussterben ist vorprogrammiert

Diese würden so weit voneinander entfernt sein, sodass im innern des Superkontinents kaum Regen fällt. Die vorhergesagte Lage des Superkontinents (hauptsächlich in den Tropen) könnte diese Hitze verschlimmern. Zudem ist die Sonneneinstrahlung in 250 Millionen Jahren rund 2,5 Prozent stärker als heute.

Die Forscher berechneten in der Studie, dass die verschiedenen Prozesse nur acht Prozent des Landes für Säugetiere bewohnbar lassen könnte.

Dies führe automatisch zu einem erhöhten Aussterberisiko, da die Populationen schrumpfen und voneinander getrennt werden würden.

Eine kurze Zeitspanne

250 Millionen Jahre klingen für Laien zwar nach sehr viel. Zum Vergleich der Blick in die andere Richtung: Vor 250 Millionen Jahren entstanden erste Dinosaurier. Bis diese die Erde dominierten dauerte es noch etwa 15 Millionen weitere Jahre.

Für den Geowissenschaftler Buzan ist ein Ende von Säugetieren auf der Erde in 250 Millionen Jahren aber bedeutend. «Betrachtet man 250 Millionen Jahre aus dem Blickwinkel der Geologie, ist das sehr wenig», sagte er. Die Erde selbst ist etwa 4,6 Milliarden Jahre alt.

Ausserirdisches Leben

«Erste Säugetiere entstanden erst vor etwa 300 Millionen Jahren», sagte Buzan. Wenn in 250 Millionen Jahren die letzten Säugetiere leben werden. Dann wäre dies ein relativ kurzes Zeitfenster, in dem ein Leben für Säugetiere möglich war. Also nur ein kleiner Teil in der Geschichte der Erde.

Aliens Proxima CEntauri
Dass es ausserirdisches Leben gibt, gilt als nicht unwahrscheinlich. Dass dieses für uns erreichbar wäre, hingegen schon. - Keystone

Diese Erkenntnis sei beispielsweise bedeutend für die Suche nach ausserirdischem Leben. Auch auf anderen Planeten könnte das Zeitfenster für Leben kürzer sein als bisher gedacht. «Wenn auch auf anderen Planeten Leben nur für einige Millionen Jahre möglich war. Dann wird es viel unwahrscheinlicher, es zu finden», sagt Buzan.

Kommentare

User #1906 (nicht angemeldet)

Bis dann leben wir auf dem Mars mit Aliens !

User #2808 (nicht angemeldet)

Eine Frage an die Gläubigen: Warum hat Gott ein so grosses unbelebtes Universum geschaffen? Ist das nicht etwas viel Aufwand?

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