Kampf gegen Tuberkulose: Corona gefährdet laut WHO Fortschritte
Die Coronavirus-Pandemie könnte laut der Weltgesundheitsorganisation die Fortschritte im Kampf gegen Tuberkulose gefährden.
Das Wichtigste in Kürze
- Turbekulose ist die tödlichste Infektionskrankheit der Welt.
- Eigentlich gab es im Kampf gegen die TB gute Fortschritte.
- Die WHO befürchtet nun, dass die Corona-Pandemie diese zunichte machen könnte.
Tuberkulose ist mit 1,4 Millionen Todesfällen im Jahr die tödlichste Infektionskrankheit der Welt. Zehn Millionen Menschen entwickelten die Krankheit im vergangenen Jahr, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch berichtete.
Mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 haben sich laut WHO seit Beginn der Pandemie Anfang des Jahres rund 38 Millionen Menschen infiziert. Gut eine Million Infizierte starben.
Eigentlich gab es gute Fortschritte im Kampf gegen die Tuberkulose (TB). Die WHO befürchtet jedoch, dass die Coronavirus-Pandemie diese zunichte machen könnte. In vielen Ländern seien für TB-Massnahmen vorgesehene Ressourcen in die Coronavirusbekämpfung geleitet worden.
Im Zeitraum 2015 bis 2019 ging die Zahl der TB-Infektionen um neun Prozent zurück. Die Zahl der Todesfälle um 14 Prozent, wie es im WHO-Tuberkulosebericht heisst. Bei schätzungsweise 465'000 Menschen hätten im vergangenen Jahr die gängigen Tuberkulose-Medikamente nicht mehr angeschlagen. Sie hatten eine resistente TB.
Das betraf nach WHO-Angaben etwa 3,3 Prozent der neuen Fälle. In Ländern der ehemaligen Sowjetunion war der Anteil teils über 25 Prozent.
Die Finanzierung von Behandlungen bleibe ein grosses Problem, so die WHO. In diesem Jahr würden vermutlich 6,5 Milliarden Dollar aufgewendet. Dies ist nur die Hälfte der Summe, die UN-Mitglieder in einer politischen Erklärung 2018 versprochen hatten.
Eines der UN-Ziele ist es, die Zahl der TB-Infektionen von 2015 bis 2030 um 80 Prozent zu senken. Die Zahl der Todesfälle soll um 90 Prozent reduziert werden.
