Kein Lebenszeichen nach Winterschlaf: Was ist mit Chinas Mars-Rover?

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China,

Wegen des staubreichen Winters auf dem Mars wurde er in den Ruhezustand versetzt. Nun droht der chinesische Mars-«Rover Zhurong», nicht mehr aufzuwachen.

Die Landung vom Rover «Zhurong» auf dem roten Planeten im Mai 2021.
Die Landung vom Rover «Zhurong» auf dem roten Planeten im Mai 2021. - Mark Schiefelbein/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Mai 2022 wurde der chinesische Mars-Rover «Zhurong» gezielt in den Ruhezustand versetzt
  • Grund: Der Winter auf dem Mars bringt viel Staub mit sich – für Rover eine Gefahr.
  • Nun scheint das Vehikel nicht mehr zu reagieren – und China schweigt.

Das Schicksal von Chinas erstem Mars-Rover «Zhurong» ist ungewiss. Einen Monat nachdem erwartet worden war, dass das Fahrzeug nach seinem Winterschlaf wieder aufwacht, fehlt von ihm jedes Lebenszeichen. Experten wollen die Hoffnung aber noch nicht aufgeben, dass der nach dem chinesischen Gott des Feuers benannte Rover doch wieder anspringt. Chinas Raumfahrtbehörde äusserte sich nicht zum Status.

Staatsmedien beschrieben ausländische Berichte, dass «Zhurong» ein Problem haben könnte, als «aufgebauscht». Es wurden politische Motive unterstellt, indem von einem Versuch die Rede war, die Fortschritte des chinesischen Raumfahrtprogramms «zu untergraben».

Der Rover war im Mai für den kalten, staubreichen Winter auf dem Roten Planeten in den Ruhezustand versetzt worden. Jetzt gibt es Sorge, dass «Zhurong» die harschen Sandstürme nicht überstanden haben könnte, weil sich zu viel Sand auf seinen Sonnensegeln abgelagert haben könnte. Der Rover sollte sich eigentlich automatisch wieder aktivieren, wenn sein Energieniveau mehr als 140 Watt erreicht und die Temperatur der Batterie über minus 15 Grad Celsius steigt.

Mars zhurong
Das «Selfie» zeigt den chinesischen Mars-Rover Zhurong mit seiner Landestation. - CNSA

«Es wäre nicht überraschend, wenn der Rover nicht aus seinem Ruhezustand herauskommt, weil er solarbetrieben ist, und es eine lange Geschichte von solarzellenbetriebenen Landefahrzeugen und Rovern auf dem Mars gibt, denen der Strom ausgegangen ist», sagte David Flannery von der Queensland University of Technology im australischen Brisbane dem Magazin «Nature». Der Astrobiologe arbeitet im Team des amerikanischen Mars-Rovers «Perseverance» mit.

Es besteht noch Hoffnung

Andere Experten bleiben optimistisch, dass die Temperaturen steigen und die Solarzellen doch noch genug Sonnenstrahlen aufnehmen könnten. «Es ist zu früh, um zu sagen, dass irgendetwas nicht stimmt», sagte Baptiste Chide, Wissenschaftler am Los Alamos National Laboratory im US-Bundestssat New Mexico, der ebenfalls an «Perseverance» mitarbeitet. Dass sich aber Chinas Raumfahrtprogramm nicht äussert, «ist merkwürdig», zitierte «Nature» einen chinesischen Mitarbeiter im «Zhurong»-Team, der namentlich nicht genannt werden wollte.

«Zhurong» war im Mai 2021 in der Region Utopia Planitia gelandet. Mit dem Flug ist China nach den USA erst die zweite Raumfahrtnation, die erfolgreich ein Erkundungsfahrzeug auf dem Roten Planeten zum Einsatz gebracht hat. Schon heute gilt die Mission als Erfolg, weil alle geplanten Vorhaben ausgeführt wurden. Der Rover fuhr fast zwei Kilometer über die Marsoberfläche, sammelte viele wissenschaftliche Erkenntnisse, fand Spuren von einstigen Wasservorkommen und war drei Monate länger im Betrieb als geplant.

Im Dezember hatten die USA nach vier Jahren den solarbetriebenen Mars-Lander «Insight» stillgelegt, nachdem kein Kontakt mehr aufgenommen werden konnte. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa war zu dem Schluss gekommen, dass die Batterien nicht mehr genug Strom geliefert haben – vermutlich wegen zu viel Staubs auf den Solarmodulen.

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