Chinas Mars-Rover «Zhurong» schickt erste Bilder
Während die Vorbereitungen für den Frachtflug zum Kernmodul der Raumstation auf Hochtouren laufen, liefert der Rover «Zhurong» seine ersten Bilder vom Mars.
Das Wichtigste in Kürze
- Chinas Rover «Zhurong» landete vergangenes Wochenende erstmals auf dem Mars.
- Nun wurden vom Orbiter erste Aufnahmen vom Roten Planeten zurückgeschickt.
- Parallel arbeitet China weiter an seiner eigenen Raumstation «Tiangong».
In Chinas Raumfahrtprogramm geht es Schlag auf Schlag: Nach der Landung auf dem Mars sandte der chinesische Rover «Zhurong» am Mittwoch erstmals Bilder zur Erde. «Alle Systeme arbeiten normal», berichteten Staatsmedien. Eines der Fotos zeigt den Rover nach der Landung auf dem Roten Planeten. Das andere präsentiert die Trennung von «Zhurong» und Landegerät, wie das Raumfahrtprogramm berichtete.
China arbeitet weiter an Raumstation
Zuvor startete auch eine Rakete vom Typ «Langer Marsch 4B» und brachte einen Satelliten zur Meeresbeobachtung ins All. Auch der unmittelbar bevorstehende Start des Cargofluges zum Hauptmodul der künftigen Raumstation Chinas wurde vorbereitet.
Die Rakete vom Typ «Langer Marsch 7» sollte nach Erwartungen von US-Experten heute Mittwoch um 19:30 Uhr Schweizer Zeit starten. Offiziell ist der Termin unbestätigt. Doch verhängte die Polizei um den Raumfahrtbahnhof bereits Beschränkungen für den Verkehr, was meist als Hinweis auf einen Start gilt.
«Tianzhou 2» (Himmlisches Schiff) soll Versorgungsgüter und Treibstoff zu dem Raummodul «Tianhe» (Himmlische Harmonie) bringen, das am 29. April ins All gebracht worden war. In insgesamt elf Flügen will China seine Raumstation «Tiangong» (Himmelspalast) bis Ende 2022 bauen.
Das 10,5 Meter lange und 3,35 Meter breite Raumschiff kann 6,5 Tonnen transportieren. Es soll an das Kernmodul andocken und seine Fracht automatisch verladen. Damit soll der Flug von drei Astronauten mit «Shenzhou 12» im Juni vorbereitet werden. Sie sollen drei Monate an Bord von «Tianhe» bleiben.
2022 sind zusätzlich zwei Frachtflüge sowie zwei bemannte Missionen geplant. Nach der geplanten Einstellung der Raumstation ISS wäre China das einzige Land, das noch einen ständigen Aussenposten im All betreibt.
Der Rover erkundet nun den Mars
Erst am Samstag war China erstmals die Landung auf dem Mars gelungen. Auch arbeitet der Orbiter «Tianwen 1» nun als Relaisstation für die Kommunikation zur Erde. So können die Bilder geschickt werden. Nach der Landung erfasse der Rover «wie geplant» zunächst seine Umgebung, berichtete das chinesische Raumprogramm.
Bislang haben es nur die USA geschafft, Erkundungsfahrzeuge auf dem Mars zum Einsatz zu bringen. Der Sowjetunion gelang in den 70er-Jahren zwar eine Landung, nach der aber sofort der Kontakt zu der Sonde verloren ging. Auf dem Roten Planeten zu landen, gilt als äusserst schwierig. Bisher war nur etwa die Hälfte aller Versuche erfolgreich.
Chinas Mission ist eine von drei Flügen zum Mars, die im vergangenen Sommer gestartet waren. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA hatten Raumschiffe geschickt. Der US-Rover «Perseverance» war bereits im Februar gelandet und hat seine Arbeit aufgenommen.
Der chinesische Lander hatte in der Region Utopia Planitia aufgesetzt. Das nach dem chinesischen Feuergott benannte sechsrädrige Fahrzeug «Zhurong» soll mindestens drei Monate lang Untersuchungen durchführen. Staatsmedien sprachen von einem «neuen Kapitel» in dem ehrgeizigen chinesischen Raumfahrtprogramm.