Kommission soll Missstände in Genfer Heim aufklären
Eine parlamentarische Kommission untersucht die Vorwürfe gegen ein Genfer Sonderschulheim. Es stehen schwere Anschuldigungen im Raum.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine parlamentarische Subkommission untersucht die Vorwürfe gegen ein Sonderschulheim.
- Es stehen schwere Missbrauchsvorwürfe im Raum.
- Auch eine externe Untersuchung ist im Gang.
Nach den mutmasslichen Missbräuchen in einem Sonderschulheim für autistische Jugendliche in Genf untersucht eine parlamentarische Subkommission die Vorfälle. Das Heim Mancy in Collonge-Bellerive steht unter der Schirmherrschaft des Kantons.
Die Subkommission setzt sich zusammen aus Cyril Aellen (FDP), Jennifer Conti (SP) und Thierry Cerutti (MCG). Dies teilte die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates des Kanton Genfs am Montag mit.
Erziehungsdepartement erstattet Strafanzeige
Die drei Abgeordneten sollen die Missstände in dem Heim aufklären. Dieses betreut etwa zehn Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren mit Autismus und geistigen Einschränkungen.
Das vor vier Jahren eröffnete Heim ist auch Gegenstand einer externen Untersuchung, deren Ergebnisse bis Ende Februar erwartet werden. Zudem hat das Erziehungsdepartement wegen mutmasslicher Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht Strafanzeige erstattet.
Schwere Vorwürfe stehen im Raum
Vergangene Woche hatten die Zeitung «Le Temps» und und das Onineportal «Heidi.news» über Einzelheiten der mutmasslichen Misshandlungen berichtet. Demnach sollen Kinder und Jugendliche eingesperrt, auf den Boden geworfen und in ihren Exkrementen zurückgelassen worden sein.
Auch seien sie an ihren Kleidern von einem Raum in den anderen geschleppt worden. Des Weiteren sei Heimbewohnern wiederholt das Essen vorenthalten worden.
Die Vorsteherin des Genfer Erziehungsdepartements Anne Emery-Torracinta (SP) räumte ein, das Erziehungsdepartement habe bei der Erfüllung seiner Aufgabe versagt.