Königspinguine – bald vom Aussterben bedroht?
Königspinguine brauchen Eis, um zu brüten. Doch dieses schmilzt ihnen zunehmend unter den Füssen weg. Forschende schlagen jetzt Alarm.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Antarktis leben rund 54 Kolonien der Königspinguine.
- Diese brüten im arktischen Winter auf dem ewigen Eis.
- Durch den Klimawandel schmilzt das Eis aber immer früher und wird brüchig – das bedroht die Art.
Fast die Hälfte aller Königspinguine könnte in diesem Jahrhundert aussterben: Zu diesem Schluss kommen Forschende in einer neuen Studie, die im Fachmagazin Biological Conservation erschienen ist. Die Wissenschaftler fordern, den Vogel, der bis zu einem Meter gross werden kann, stärker zu schützen und ihn in die Liste der gefährdeten Arten aufzunehmen.
Die Forschenden haben für die Studie rund 150 Forschungspublikationen über die Art, die Veränderungen ihrer Umwelt und ihr Verhalten analysiert. Was den Königspinguinen in Zukunft am meisten zu schaffen machen wird, ist das schmelzende Eis: Denn dort brüten sie von November bis April, im kalten antarktischen Winter, ihre Eier auf den Füssen aus und ziehen die Jungvögel auf. Wenn das Eis früher schmilzt oder bricht, hat das fatale Folgen, wie sich 2016 zeigte: Ein Eisberg brach damals in der antarktischen Halley Bay vom ewigen Eis ab und riss tausende von Küken in den Tod. Seither sind die Königspinguine dort kaum mehr zu finden, wie Analysen von Satellitenbildern zeigen. Zuvor war dies der Ort gewesen, wo eine der grössten Pinguinkolonien weltweit, rund 15 000 bis 24 000 Paare, jedes Jahr brütete. «Königspinguine haben in ihrer Evolution zwar wärmere und kältere Perioden erlebt, die gegenwärtige Erwärmung ist aber noch nie da gewesen», sagt Studien-Hauptautor Philip Trathan. «Ohne Eis fehlen ihnen die Brutstätten.»
Gegenwärtig gibt es laut Studien noch 54 Kolonien und 256 600 brütende Paare. Der Körper der Königspinguine ist angepasst an Eis und Wasser: Auf dem Bauch rutschen sie energiesparend über die Eisschilde, im Wasser sind sie wendige Jäger. Müssen sie allerdings auf das Land ausweichen, sind sie behäbig und schwerfällig. Die Forschenden weisen darauf hin, dass dies die Anpassung der Pinguine an eine Klimaveränderung erschweren könnte. Sie fordern deshalb Schutzgebiete sowie eine Eindämmung des Ausstosses von Treibhausgasen.
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