Maria Ressa und Dmitry Muratov teilen sich Friedensnobelpreis
Das Nobelkomitee hat verkündet, wer den diesjährigen Friedensnobelpreis erhält. Es sind zwei Journalisten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Friedensnobelpreis geht an Maria Ressa und Dmitry Muratov.
- Im Rennen um die renommierte Auszeichnung waren 329 Kandidaten.
50 Jahre nach der Auszeichnung von Willy Brandt wird in Oslo verkündet, wer in diesem Jahr den Friedensnobelpreis erhält. Das norwegische Nobelkomitee hat seine Entscheidung am Freitag um 11.00 Uhr verkündet.
Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die Journalisten Maria Ressa von den Philippinen und Dmitri Muratow aus Russland.
Sie bekommen den Preis für ihre Bemühungen um die Wahrung der Meinungsfreiheit, die eine Voraussetzung für Demokratie und dauerhaften Frieden sei, sagte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen, bei der Bekanntgabe in Oslo.
Wie im Vorjahr sind die Nobelpreise wieder mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 980'000 Euro) pro Kategorie dotiert. Im vergangenen Jahr ging der Preis an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, das damit unter anderem für seinen Kampf gegen den Hunger in der Welt geehrt wurde.
Renommierteste Auszeichnung der Welt
Der Friedensnobelpreis gilt als die renommierteste politische Auszeichnung der Welt. 329 Kandidaten - 234 Persönlichkeiten und 95 Organisationen - sind diesmal nominiert worden. Das ist die drittgrösste Zahl an Nominierten überhaupt. Die Namen der Nominierten werden traditionell 50 Jahre lang geheimgehalten. Ex-Bundeskanzler Willy Brandt als letzter deutscher Preisträger wurde 1971 für seine Ostpolitik ausgezeichnet, die zur Entspannung im Kalten Krieg beigetragen hatte.
Wie in jedem Jahr wurde auch diesmal viel spekuliert, wer den Nobelpreis erhalten könnte. Die Wettbüros sahen wie im Vorjahr die in der Corona-Pandemie sehr präsente Weltgesundheitsorganisation WHO vorne. Friedensforscher hielten es dagegen angesichts der diesjährigen Überschwemmungen und Waldbrände sowie der bevorstehenden wichtigen Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow für möglich, dass der Kampf gegen die Klimakrise mit dem Preis ausgezeichnet wird.
Verkündung in Oslo
In dieser Woche wurde bereits die Preisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur bekanntgegeben. Darunter waren mit dem Meteorologen Klaus Hasselmann und dem Chemiker Benjamin List auch zwei Deutsche. Am kommenden Montag folgt zum Abschluss noch der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.
Der neue Friedensnobelpreisträger wird als einziger der Preise nicht in Stockholm, sondern in Oslo verkündet. Verliehen werden die Auszeichnungen traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel (1833-1896).