Long Covid-Symptome sind hauptsächlich auf Infektion zurückzuführen

Keystone-SDA
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Genève,

Eine neue Studie zeigt: Langanhaltende Symptome, die mit Long Covid in Verbindung gebracht werden, hängen tatsächlich mit einer Corona-Infektion zusammen.

Long Covid coronavirus
Einige ehemalige Corona-Patienten leiden nach ihrer Corona-Infektion an «Long Covid». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Universitätsspital und die Uni Genf haben eine Studie zu Long Covid durchgeführt.
  • Diese zeigt: Ehemals Corona-Infizierte berichten häufiger von langanhaltenden Symptomen.
  • Dazu zählen langanhaltende Müdigkeit, Atemnot, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.

Eine Studie des Universitätsspitals und der Universität Genf mit über 1400 Personen zeigt: Langanhaltende Symptome, die mit Long Covid in Verbindung gebracht werden, hängen tatsächlich grösstenteils mit einer durchgemachten Corona-Infektion zusammen. Die Symptome sind demnach nur in geringerem Masse auf die indirekten Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen.

Das berichten die Forschenden um Mayssam Nehme, Ärztin am Universitätsspital Genf (HUG), in der medizinischen Fachzeitschrift «Journal of Internal Medicine».

Sie begleiteten insgesamt 1447 Personen während eines Jahres. Von denen waren 20 Prozent positiv auf das Coronavirus getestet worden. 80 Prozent hatten ein negatives Testergebnis erhalten.

Müdigkeit, Atemnot & Co. nach Corona-Infektion

Die Ergebnisse bestätigten, dass die Hauptursache der langanhaltenden Symptome eine Infektion mit dem Virus sei. Dies sagte Nehme gemäss einer Mitteilung vom Dienstag. Dennoch müssten die indirekten Auswirkungen der Pandemie mitberücksichtigt werden. Dazu zählen etwa Lockdowns sowie soziale und wirtschaftliche Auswirkungen.

Die Personen, die eine Corona-Infektion durchgemacht hatten, berichteten häufiger als die Kontrollgruppe von langanhaltender Müdigkeit, Atemnot, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Währenddessen war die Lebensqualität und das psychische Wohlbefinden in beiden Gruppen schlecht. Angst und Depressionen kamen in der Kontrollgruppe sogar häufiger vor.

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Ein vom Coronavirus genesener Patient bekommt in einer Lungentest-Kabine in einer Rehaklinik die Lungenfunktion gemessen. (Archivbild). - dpa

Dennoch berichteten deutlich mehr der Sars-CoV-2-positiven Personen, noch nach zwölf Monaten beeinträchtigt zu sein. Dies traf auf rund 30 Prozent zu, während es in der Kontrollgruppe etwa 7 Prozent waren. «Dieser Verlust an Leistungsfähigkeit wirkt sich auf die sozialen, beruflichen und persönlichen Aspekte des Lebens aus. Er könnte daher erhebliche Kosten für die Gesellschaft insgesamt verursachen», so Nehme.

Long Covid als komplexe Erkrankung

Zumal Long Covid praktisch alle treffen kann, wie die Studie zeigte: auch Junge sowie Personen ohne medizinische oder psychiatrische Vorgeschichte. Es sei klar ersichtlich, dass es sich bei Long Covid um eine komplexe Erkrankung handle. Diese könne das tägliche Leben beeinträchtigen. «Es ist daher notwendig, eine angemessene Betreuung einzurichten», schloss Letztautor Idris Guessous.

In die Studie eingeschlossen wurden Personen, die zwischen April und Juli 2021 positiv getestet wurden. Also zu einer Zeit, als die Alpha-Variante grassierte. Es handelt sich dabei um die erste grössere Studie, welche die Langzeitfolgen von positiv Getesteten mit einer Kontrollgruppe verglich. Dies über einen Zeitraum von einem Jahr, wie es in der Mitteilung heisst.

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