Massive Erderwärmung 2024: Erstmals 1,5-Grad-Marke überschritten
Das Jahr 2024 markiert einen Wendepunkt in der Klimakrise, warnen Experten. Erstmals wurde die 1,5-Grad-Marke der globalen Erwärmung überschritten.
Die globale Klimaerwärmung hat im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Laut dem EU-Klimawandeldienst Copernicus Climate Change Service (C3S) lag die durchschnittliche Erdtemperatur 1,6 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau.
Dies ist das erste Mal seit Beginn der Aufzeichnungen, dass die kritische 1,5-Grad-Marke über ein ganzes Jahr hinweg überschritten wurde. «Die Entwicklung ist einfach unglaublich», äusserte sich C3S-Direktor Carlo Buontempo gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Jeder Monat im Jahr 2024 war entweder der wärmste oder zweitwärmste seit Beginn der Messungen. Die Durchschnittstemperatur der Erde erreichte 15,1 Grad Celsius, wie «ZDF» berichtet.
Alarmierende Entwicklungen
Experten warnen vor den Konsequenzen dieser Entwicklung. Samantha Burgess vom europäischen Wetterdienst ECMWF mahnt: «Wir stehen nun kurz davor, die im Pariser Abkommen festgelegte 1,5-Grad-Marke zu überschreiten.»
Der Klimawandel treibt die Temperatur auf der Erde auf ein Niveau, das der moderne Mensch noch nie erlebt hat. Trotz der alarmierenden Zahlen betonen Experten, dass es noch nicht zu spät sei, um zu handeln.
Carlo Buontempo unterstreicht die Dringlichkeit, die Emissionen rasch zu senken. Nur so könne ein weiterer Anstieg der Erwärmung auf ein katastrophales Niveau verhindert werden.
Extreme Wetterereignisse
Die Auswirkungen der Erderwärmung zeigten sich 2024 in Form von extremen Wetterereignissen. Mitte Juli erreichte die von schwerem Hitzestress betroffene Erdfläche einen neuen Rekord.
Laut «Ingenieur» waren an einem Tag rund 44 Prozent der Erde von «schwerem» bis «extremem Hitzestress» betroffen. In mehreren Regionen, darunter Südeuropa und Nordamerika, wurden Temperaturen von über 50 Grad Celsius gemessen.
Diese Entwicklungen überraschen selbst Klimaforscher. Andreas Fink, Professor für Meteorologie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), gibt zu: «Ich habe Anfang 2024 nicht damit gerechnet, dass 2024 noch deutlich wärmer als 2023 ausfallen wird.»
Treibhausgase als Hauptursache
Die Hauptursache für den Klimawandel bleibt der stetige Anstieg der Treibhausgasemissionen. Laurence Rouil, Direktor von CAMS beim ECMWF, betont die Bedeutung der Datenerhebung.
Die globalen Kohlendioxidkonzentrationen lagen 2024 um 2,9 ppm höher als 2023. Die Methankonzentrationen stiegen um 3 ppb, wie «Ingenieur.de» berichtet.
Diese Entwicklungen haben politische Reaktionen ausgelöst. Die EU plant, ihre CO2-Reduktionsziele zu verschärfen und strebt eine klimaneutrale Wirtschaft bis 2050 an.