In einer neuen Studie warnen Forscher vor einem deutlichen Meeresspiegelanstieg. Die aktuellen Massnahmen gegen die globale Erwärmung würden nicht ausreichen.
Klimawandel Forscher
Der Klimawandel wird laut Forschern zu einem deutlichen Anstieg des Meeresspiegels führen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch wenn sich die Länder bis 2030 an das Paris-Abkommen hielten, würde es nicht reichen.
  • Selbst dann würde der Meeresspiegel laut einer Studie bis 2300 um 20 Zentimeter ansteigen.
  • Über die Hälfte des Anstiegs sei auf China, USA, EU, Indien und Russland zurückzuführen.
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Die gegenwärtigen Klimaschutzverpflichtungen von Regierungen weltweit reichen laut einer Studie nicht aus, um den Anstieg des Meeresspiegels aufzuhalten. Wissenschaftler fordern Nachbesserungen bei den Klimaplänen der Länder.

Selbst wenn sich die Länder im Zeitraum von 2016 bis 2030 an die Ziele des Pariser Klimaabkommens hielten: Dies würde den Meeresspiegel bis ins Jahr 2300 um 20 Zentimeter ansteigen lassen. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die gestern Montag im Fachmagazin «PNAS» veröffentlicht wurde.

Die Autoren forderten Nachbesserungen an den Klimaschutzzusagen. «Um den langfristigen Anstieg des Meeresspiegels zu begrenzen, ist es entscheidend, dass bei den Klimaplänen der Länder nachgebessert wird. Und die Anstrengungen zur Vermeidung von Emissionen verstärkt werden», erklärte Studien-Koautor Johannes Gütschow vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Fünf Hauptursachen für globale Erwärmung

Die Wissenschaftler berechnen in der Studie: Mehr als die Hälfte des erwarteten Meeresspiegelanstiegs wäre auf die fünf grössten Verursacher von Treibhausgasemissionen zurückzuführen: China, USA, EU, Indien und Russland.

Auf das Konto dieser Länder würden 12 der 20 Zentimeter des erwarteten Anstiegs gehen. Und dies für den Fall, dass sie die Klimaziele aus dem Pariser Abkommen bis 2030 einhalten. Werden diese verfehlt, könnte das in einem noch höheren Anstieg der Meere resultieren.

CO2 konzentration
Studie: Im neuen Verfahren wird Luft durch eine Flüssigkeit geleitet. Wird die Flüssigkeit mit Licht bestrahlt, wird das Treibhausgas CO₂ wieder freigesetzt. (Symbolbild) - dpa

Erstellt wurde die Studie von Forschern der Climate Analytics in Berlin und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Sie zeigt den Autoren zufolge erstmals die konkreten Auswirkungen der bislang vereinbarten Vorhaben der einzelnen Länder zur Emissionsreduktion. Dies im Rahmen des Pariser Klimaabkommens mit Blick auf den längerfristigen ansteigenden Meeresspiegel.

Heutige Emissionen beeinflussen Meeresspiegel

«Unsere Ergebnisse zeigen: Was wir heute tun, wird einen grossen Einfluss bis zum Jahr 2300 haben», erklärte Leitautor Alexander Nauels von Climate Analytics. «20 Zentimeter sind keine kleine Zahl, das entspricht grob dem bislang im gesamten 20. Jahrhundert beobachteten Meeresspiegelanstieg.»

Meeresspiegel Meeresspiegelanstieg
«20 Zentimeter sind keine kleine Zahl, das entspricht grob dem bislang im gesamten 20. Jahrhundert beobachteten Meeresspiegelanstieg»: lexander Nauels von Climate Analytics, Leitautor der Studie. - Climate Analytics

«Die wahren Folgen unserer Emissionen für den Meeresspiegelanstieg entfalten sich erst über Jahrhunderte», warnte er. Dies durch das langsame Tempo, mit dem der Ozean, die Eisschilde und Gletscher auf die globale Erwärmung reagieren. «Je mehr Kohlendioxid-Emissionen jetzt freigesetzt werden, desto stärker bestimmen wir auch bereits den Meeresspiegelanstieg der Zukunft.»

Mit dem steigenden Meeresspiegel steigt den Wissenschaftlern zufolge auch das Risiko für häufigere und stärkere Überflutungen. Die globale Erwärmung könne für viele Küsten- und Inselgemeinschaften verheerende Auswirkungen haben.

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