Mit neuen Avataren sollen Krebsbehandlungen personalisiert werden
Neue Tumor-Modelle der ETH Lausanne sollen Krebsbehandlungen verbessern und individuelle Reaktionen besser vorhersagen.
Neue Tumor-Modelle sollen die Behandlung von Krebs verbessern. Die von Forschenden der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne entwickelten «Lymphomoiden» sollen es ermöglichen, die Wirksamkeit von Behandlungen im Labor zu testen und individuelle Reaktionen besser vorherzusagen.
Die herkömmlichen Methoden, um die Wirksamkeit von Lymphomtherapien zu testen, sind begrenzt, wie die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) am Mittwoch in einer Medienmitteilung erklärte. Das Problem: Jeder Tumor spricht auf unterschiedliche Therapien an. Das gilt auch für Lymphome, eine Art von Blutkrebs, der seinen Ursprung in den Lymphozyten hat, einer Untergruppe von Immunzellen.
In jüngster Zeit haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deshalb mit der Entwicklung von «Tumor-Avataren» begonnen, neuen Systemen, mit denen Zellen oder Gewebeproben ausserhalb des Körpers der Patienten aufbewahrt werden können.
EPFL-Forschende entwickeln neues Modell
Es war jedoch schwierig, die ursprüngliche Zellstruktur und -zusammensetzung von Lymphomen zu erhalten. Den Forschenden um Albert Santamaria-Martínez und Elisa Oricchio von der EPFL ist es nun aber gelungen, Gewebefragmente eines Lymphoms ausserhalb des Körpers mehrere Tage lang aufrechtzuerhalten. Das neue Modell stellten sie in der Fachzeitschrift «Nature Communications» vor.
Damit konnte laut der EPFL untersucht werden, wie die Proben auf verschiedene Medikamente reagierten. Diese Reaktionen spiegelten die klinischen Reaktionen der Patienten wider, von denen die Gewebeproben stammten.
Diese Forschungsergebnisse legen laut der Hochschule nahe, dass Lymphomoide als zuverlässiges Instrument zur Vorhersage der individuellen Reaktion auf spezifische Behandlungen dienen können.