Bei Lungenentzündungen werden immer häufiger Mykoplasmen als Erreger festgestellt. Experten gibt das zu denken auf.
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Eine Lungenentzündung kann zu starken Komplikationen führen. Immer häufiger werden sie weltweit von Mykoplasmen ausgelöst. - Unsplash

In den letzten Tagen häufen sich Meldungen über eine besondere Form der Lungenentzündung. Der Auslöser ruft Besorgnis bei Ärzten und Experten hervor.

Denn dabei handelt es sich um kleine Bakterien, den sogenannten Mykoplasmen. Virologe Rolf Kaiser vom «Clinical Virology Network» bestätigt diesen Trend gegenüber «BR24».

Die Erkrankung trat in den Vorjahren eher selten auf.

Mykoplasmen können schwere Lungenentzündungen hervorrufen

Die atypische Lungenentzündung durch Mykoplasmen verläuft anders als gewöhnliche Pneumonien. Bei den ersten Symptomen handelt es sich um leichtes Fieber, trockenen Husten und Kopfschmerzen.

Laut «MSD Manual» sind die Symptome meist mild, Betroffene können häufig sogar arbeiten gehen. Doch Mykoplasmen könnten teils auch schwere Lungenentzündungen hervorrufen, warnen Experten.

Mykoplasmen breiten sich aus

Aktuell häufen sich die Fälle vor allem bei Kindern und Jugendlichen, wie unter anderem «MDR» bestätigt. In Deutschland liegen die Zahlen vor allem in Sachsen sehr hoch.

Hattest du schon einmal eine Lungenentzündung?

Das Sozialministerium meldet laut 11'605 Infektionen im laufenden Jahr – elfmal mehr als im Vorjahr. Sachsen ist das einzige deutsche Bundesland mit Meldepflicht für Mykoplasmen.

Die Diagnose gestaltet sich häufig kompliziert und benötigt spezielle Verfahren und Röntgenuntersuchungen. Die Behandlung erfolgt mit auf die Erkrankung abgestimmten Antibiotika.

Die Behandlung erfolgt mit speziellen Antibiotika.

Kein Grund zur Panik

Laut einer Studie aus der Fachzeitschrift «Lancet» soll Mycoplasma pneumoniae seit 2023 weltweit gehäuft auftreten. Die Herdenimmunität könnte abgenommen haben, spekulieren die Forschenden in ihrem Paper.

«Mykoplasmen sind nicht hochansteckend und haben eine lange Inkubationszeit», beruhigt Professor Lübbert im «MDR»-Bericht. Trotzdem bleibt Wachsamkeit geboten.

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