Nahender Asteroid: ESA startet Sondermission
2029 wird ein gigantischer Asteroid knapp an der Erde vorbeifliegen. Untersuchungen der ESA sollen Aufschluss geben, wie man nahende Asteroiden umlenken könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Der XXL-Asteroid «99942 Apophis» wird im Jahr 2029 an der Erde vorbeifliegen.
- Dabei wird er lediglich 32'000 Kilometer von unserem Planeten entfernt sein.
- Die ESA will bei einer Sondermission möglichst viele Erkenntnisse sammeln.
Am 13. April 2029 werden uns nur etwa 32'000 Kilometer von dem vorbeiziehenden Asteroiden «99942 Apophis» trennen. Was erstmal nach einer weiten Entfernung klingt, ist in Weltraum-Massstäben ein kaum nennenswerter Abstand. Die Chance will die Europäische Weltraumorganisation (ESA) nutzen und Erkenntnisse aus dem sich nähernden Riesen sammeln.
Der Durchmesser von «99942 Apophis» beträgt ganze 375 Meter. Der Asteroid wird an dem besagten Freitag, den 13., bei klarem Himmel mit blossem Auge erkennbar sein.
Ramses soll Erkenntnisse für Flugbahn-Ablenkung bringen
Die ESA plant, zu Beobachtungszwecken im April 2028 einen Flug mit dem eigens dafür angefertigten Raumschiff «Ramses» zu starten. Eine offizielle Bestätigung der Spezialmission würde im November 2025 erfolgen. Die Vorbereitungen startet die Weltraumorganisation jedoch bereits schon jetzt, wie die «Berliner Morgenpost» berichtet.
«Wir müssen nur beobachten, wie Apophis durch starke Gezeitenkräfte gedehnt und gequetscht wird», heisst es dazu vonseiten der ESA. Das könne «Erdrutsche und andere Störungen auslösen und neues Material unter der Oberfläche zum Vorschein bringen». Zwar nähert sich ein derart grosser Asteroid nur etwa alle 5000 bis 10'000 Jahre der Erde. Man wolle sich dennoch auf eine potenzielle Ablenkung von möglicherweise gefährlichen Planetoiden vorbereiten.
Richard Moissl erklärt als Chef der Sektion «planetare Verteidigung» der ESA das Vorgehen bei einem gefährlichen Asteroiden: «Zunächst würde eine Aufklärungsmission gestartet, um die Umlaufbahn und die Struktur des eintreffenden Asteroiden zu analysieren. Die Ergebnisse würden genutzt, um festzustellen, wie der Asteroid am besten umgelenkt werden kann. Oder um Nicht-Einschläge auszuschliessen, bevor eine teure Abwehrmission entwickelt wird.»
Neben «Ramses» soll auch der Satellit «Hera» Aufschluss über eine mögliche Umlenkung von Weltraum-Gesteinen geben. Im Jahr 2022 wurde bereits der Abstand zweier Asteroiden durch den Aufprall eines NASA-Raumschiffs künstlich verändert. «Hera» soll dazu im Nachhinein die Ergebnisse dokumentieren. Laut «Geo» hat der Himmelskörper Dimorphos nach dem Aufprall seine Gestalt und seine Umlaufdauer verändert.